Förderkreise deutscher Schriftsteller

Der Förderkreis deutscher Schriftsteller zieht Jahresbilanz

FdS

Der FdS hat in diesem 35.000 Euro für Arbeitsstipendien an Autor/innen aus Baden-Württemberg ausgegeben. 

Nach Angaben der Vorsitzenden, Ingrid Bussmann, bewertete die Jury des FdS in diesem Jahr 86 eingereichte Manuskripte. Davon bekamen 18 Autor/innen ein Stipendium. Drei Autor/innen werden demnächst nun ihren ersten, auf diese Weise geförderten Roman veröffentlichen. Parallel dazu förderte der FdS Lesungen baden-württembergischer Autor/innen im Land, veranstaltete Seminare und publizierte den Förderband. Außerdem vergab sie den Thaddäus-Troll-Preis.

Der FdS wird vom Land Baden-Württemberg mit jährlich 100.000 Euro unterstützt. Damit ist er ein wichtiges und mächtiges Förderinstrument für Schriftsteller/innen, die in Baden-Württemberg leben.

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Jeder und jede kann ein Skript einreichen. Die siebenköpfige Jury bekommt anonymisierte Leseproben, weiß also nie, über welchen Autor sie gerade diskutiert und entscheidet. In der Jury sitzen Schriftsteller/innen, Buchhändler/innen und Literaturkritiker/innen. Nach drei Jaren verlässt der Juror die Jury wieder. So ändert sich ständig die Zusammensetzung. Die Juroren lesen die Texte zuhause, vergeben Punkte und treffen sich fünf mal im Jahr zur Entscheidung. Je nach Punktzahl bekommt ein Autor entweder nichts oder gestaffelt zwischen 1.000 und 5.000 Euro.

Diese sieben Leute bestimmen jedes Jahr auch den Träger oder die Trägerin des Thaddäus-Troll-Preises, der mit 10.000 Euro dotiert ist und in diesem Jahr erstmals für ein Jugendbuch an Katrin Zipse gegangen ist (Glücksdrachenzeit). Der Preis ist übrigens ein Förderpreis. Er soll an Autor/innen am Anfang einer Karriere gehen, nicht an bekannte und bereits erfolgreiche Autor/innen.

BlechtrommelIch selbst bin seit zwei Jahren Mitglied der Jury und weiß, dass die Juroren sich wirklich viel Zeit nehmen und viel Mühe machen, den eingereichten Texten gerecht zu werden. Bei den meisten Texten herrscht kein großer Dissens, aber bei manchen eben doch. Dabei handelt es sich immer wieder auch um experimentelle Texte, in denen Autor oder Autorin etwas riskieren, das schwer mit bekannten Kategorien zu beurteilen ist. Diese Autor/innen seien ermutigt, auf ihrem Weg weiterzugehen und die Jury noch einmal herauszufordern, indem sie einen anderen Text einreichen.

Als VS-Vorsitzende Ba-Wü möchte ich alle Autorinnen und Autoren ermuntern, dem FdS Textproben zu schicken und eine Förderung zu beantragen. Man muss allerdings eine Absage aushalten können. Die Regeln für den Antrag können hier nachgeschaut werden. Und es ist gut, sich daran zu halten.

Weder im Exposé noch im Text sollte ein Name stehen. Sind versteckte Hinweise auf den Autor enthalten, die es erlauben, ihn zu googeln, dann fällt das Skript sofort aus der Bewertung heraus, auch wenn es die Maximalpunktzahl bekommen hätte (ist tatsächlich schon vorgekommen).

Das Exposé sollte kurz sein (eine Seite) und keine Selbsteinschätzungen enthalten wie „einmalig“, „sehr spannend und innovativ“ etc., sondern das Nötigste über das Projekt sagen. Verwickelte Handlungen müssen nicht detailliert geschildert werden, sehr wohl aber will die Jury wissen, wohin eine Romanhandlung zielt, wie das Buch endet oder wie ein Krimi geplottet ist.

Die Leseprobe sollte wirklich nicht länger als 10 Norm-Seiten sein. Man sollte auch nicht mit kleiner Schrift und Bleiwüste einen eigentlich 20-seitigen Text auf 10 Seiten komprimieren. Die Länge einer Leseprobe ist irrelevant für die Entscheidung. Eine alte Lektor/innenweisheit sagt: Eine Leseprobe muss auf den ersten zwei Seiten überzeugen und zum Weiterlesen verführen, nach fünf Seiten weiß man, ob der Text was taugt.

Eine Normseite hat rund 60 Anschläge, nicht mehr als 30 Zeilen und ist 1,5-zeilig gesetzt. Sie ist nicht im Blocksatz formatiert, sondern im Flattersatz und sie hat auch keine Zeilenzählung am linken Rand. Das Erscheinungsbild einer Normseite hilft enorm, das Lesen leichter zu machen und die Juroren freudig und vertrauensvoll zu stimmen.

Christine Lehmann

Schreibwettbewerb zum 100. Geburtstag von Thaddäus Troll

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Der Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg hat folgende Ausschreibung veröffentlicht: 

Schreibwettbewerb zum 100. Geburtstag von Thaddäus Troll

Thema:   SOLIDARITÄT 2014
In Erinnerung an Thaddäus Troll, der sie gelebt hat
Parallelen – Beispiele – Gegenwärtiges

Thaddäus Troll wäre 2014 hundert Jahre alt geworden. Er hat sich immer für die Förderung von Autoren und Autorinnen engagiert. Zur Erinnerung an sein Engagement schreibt der Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg, zu dessen Mitbegründern Thaddäus Troll gehört, den Schreibwettbewerb zu dem oben genannten Thema aus.

Der Wettbewerb richtet sich an Autoren und Autorinnen mit erstem Wohnsitz in Baden-Württemberg.  Wir wünschen uns Kurzprosa (10 Seiten) oder Lyrik (5 Gedichte) mit oder ohne Bezug zu Thaddäus Troll.
Die prämierten Texte sollen im Juli 2014 im Rahmen einer Förderkreislesung vorgestellt werden. Die Verständigung der Preisträger erfolgt Ende Juni.


Ausschreibungsbedingungen
Vergabe:                    Autor und Autorinnen mit erstem Wohnsitz in Baden-Württemberg
Art der Förderung:     3 Preise
Kategorie;                   Kurzprosa (max.10 Seiten)
                                   Lyrik (max. 5 Gedichte)
Bewerbungsfrist:       30.4.2014
Vergabe:                    einmalig
Preisgeld:                   je 1000 Euro
Zuwendungsgeber:   Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden – Württemberg
Pro Wettbewerbsteilnehmer ist nur ein Text zugelassen.
Es werden nur deutschsprachige Einsendungen berücksichtigt.
Die Beiträge müssen unveröffentlicht sein.
Pro Seite 30 Zeilen à 60 Zeichen; Schriftgröße: 12 Punkt; Zeilenabstand 1,5 Zeilen
Der Zusendung beigefügt sein muss:
Name, Postanschrift, Telefon-Nummer, Email-Adresse
Eine Liste bisheriger Veröffentlichungen (Als solche werden Bücher gewertet, die nicht im Eigenverlag erschienen sind, sowie Beiträge in Anthologien und literarischen Zeitschriften)
Eine Kurzvita (max. 10 Zeilen)
Die Manuskripte sind in dreifacher Ausfertigung einzureichen
Mit dem Kennwort Thaddäus Troll Wettbewerb (Bitte Kennwort schon auf dem Kuvert vermerken)
Bewerbungsstelle:
Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg
Geschäftsstelle
Vivien van Straaten
Neckarhalde 28
72070 Tübingen

Die Texte verbleiben beim Förderkreis und werden nicht zurückgeschickt.

Ingrind Bussmann neue Vorsitzende des FdS

VS+Schillers+ReisefedeDie Mitgliederversammlung des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg hat gestern Abend Ingrid Bussmann zur neuen Vorsitzenden gewählt, und zwar einstimmig. Bussmann ist noch bis Ende des Monats Direktorin der Stuttgarter Stadtbibliothek. Sie löst Dr. Renate Müller-Buck ab, die das Amt sechs Jahre inne hatte. Wieder gewählt wurde als Kassenführer und Stellvertreter Eugen Faas sowie als Stellvertreterin Gerburg Rolvering. In den Vorstand wiedergewählt wurde die Autorin Birgit Heiderich, neu hinzu kam der Tübinger Kult-Buchändler Wolfgang Zwierzynski. Wir freuen uns auf viele gemeinsame Projekte. 
Wichtigsten Arbeit des des Förderkreises ist die Vergabe von Arbeitsstipendien und Lese-Zuschüssen. Die siebenköpfige Jury begutachtet jedes Jahr fünf Mal Texte, mit denen sich Autorinnen und Autoren bewerben. Die Skripte sind anonymisiert. Der VS fordert alle Autorinnen und Autoren auf, sich für ein Stipendium zu bewerben, ruhig auch immer wieder. Und zwar mit einem Exposé (1 Druckseite) und 10 Seiten Leseprobe (Normseiten). 
Und zwar hier: Link
Der FdS bietet auch Seminare an. Link

Claudia Gabler

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Lyrik, Theater, Hörspiel

1970 geboren in Lörrach. Besuch der Kunstgewerbeschule Basel, Studium der Theaterwissenschaft und Publizistik in Berlin. Arbeit in Redaktionen und Presseabteilungen; schreibt Lyrik, Hörspiele und Stücke. Veröffentlichungen in Zeitschriften, Anthologien und beim Radio. Zuletzt  erschienen: Die kleinen Raubtiere unter ihrem Pelz, GedichteRimbaud Verlag. 2008 und Bangkok, Hörspiel, SWR 2011. Claudia Gabler lebt im Raum Lörrach.

Auszeichnungen:
2001 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg

2003 Stipendium des Berliner Senats für das Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf
2005 Stipendium des Deutschen Literaturfonds für das Textwerk-Lyrikseminar des Literaturhauses München, Einladung zum open mike, Sparte: Lyrik
2006 Stipendium des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Denkmalschmiede Höfgen für deren Studios International
2007 Stipendium des Landes Schleswig-Holstein für das Künstlerhaus Eckernförde; Stipendium der Stiftung Starke, Berlin
2008 Preisträgerin des Literaturwettbewerbs Wartholz; Stipendium des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg
2009 Grimmelshausen-Förderpreis und Literatur-Landesstipendium Baden-Württemberg
2010 Stipendium des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg

VS Baden-Württemberg