Karlsruhe

Anmerkung zu den Baden-Württembergischen Literaturtagen

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vom Vorsitzenden des VS-Baden-Württemberg, Matthias Kehle:

Derzeit läuft noch die Eröffnungsveranstaltung der „Baden-Württembergischen Literaturtage“ im Karlsruher Staatstheater. Allerdings ohne den Landesvorsitzenden des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS). Bei den Eröffnungsreden wurden sämtliche kommunale Größen inclusive der Wirtschaft, die ansonsten herzlich wenig mit Literatur zu tun haben, begrüßt und mit keinem Wort die Schriftsteller des Landes oder der Stadt – außer durch dreimaliges Namedropping „Martin Walser“, vom VS ganz zu schweigen. Der in Karlsruhe ansässige VS-Vorsitzende und einziges Mitglied der Stadt im PEN hielt seine Anwesenheit für entbehrlich und verließ die Veranstaltung. Die Baden-Württembergischen Literaturtage wurden 1981 von einem Schriftsteller initiiert, einem namhaften Mitglied im VS, und zwar Egbert-Hans Müller, damals zuständiger Referent im Ministerium für Wissenschaft und Kunst. (Matthias Kehle)

Irina Wittmer

Prosa, Radio-Feature, badische und jüdische Geschichte

Irina Wittmer Ausschnitt

Geb. 1953 in Karlsruhe, aufgewachsen im nordbadischen Dorf Linkenheim, lebt Wittmer heute in Mainz. Mit 35 Jahren begann Wittmer als Schriftstellerin zu arbeiten. 1991 erschien im Patio-Verlag Eine Wintergeschichte für H.Die durch Wiederholen entstehende Bewegung. Irritationen provozierte 1998 der Roman Die Stimme der Königin der Nacht beim Üben, in dem sie mit Motiven aus ihrer badischen Kindheit und Jugend spielt. In den letzten Jahren beschäftigt sich Wittmer vor allem mit jüdischer Geschichte und Kultur. Sechs Jahre lang war sie erste Vorsitzende des Vereins, der sich in Mainz für den Synagogenneubau einsetzte. Sie initiierte die GesprächsreiheStichwort: jüdisch und war wesentlich an der Gründung der Magenza–Stiftung für jüdisches Leben in Mainz beteiligt. Durch die Arbeit an einem Radiofeature über das Leben von Anna Seghers wurde Wittmer zu ihrem zuletzt erschienenen Buch Ausflug der toten Bräute – Acht fiktive Begegnungen mit Anna Seghers und dem jüdischen Mainz angeregt. Wittmer zieht eine direkte Verbindung von den Kreuzzügen bis zur Nazidiktatur und der Herrschaft Stalins. 2010 entwickelte sie im Rahmen ihres Projekts Philosophie trifft Handwerk eine Lese- und Schreibwerkstatt für Jugendliche in der Ausbildung. An Berufsschulen wird hier zur Auseinandersetzung mit der Lebenswirksamkeit von Kunst verschiedenen Fragen nachgegangen: Was ist Kunst? Wird der Blick auf die Welt durch Gemälde, Musik, Literatur beeinflusst? Kann Kunst helfen, das Leben leichter zu bewältigen?

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Matthias Kehle

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Lyrik, Literaturevents, Wanderbibel
Geboren 1967 in Karlsruhe, lebt dort als freier Schriftsteller, Journalist und Kritiker. Studium der Germanistik und Soziologie in Heidelberg und Karlsruhe; bis 2001 Soziologe an der Universität Karlsruhe; wissenschaftliche Publikationen. Reportagen und Feuilleton in vielen Tageszeitungen. Zahlreiche verstreute Veröffentlichungen, z.B. in den Jahrbüchern der Lyrik, in „Der große Conrady. Das Buch deutscher Gedichte“, „Die Zeit“, „Die Horen“, „Am Erker“, „Allmende“ und „ndl“. Mehrere Auszeichnungen, unter anderem: Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg 2003/04.

Seit 2009 Landesvorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg.

Herausgeber- und Lektorats- und Beratertätigkeit für „Literaturevents“. Mehrere Bücher mit Erzählungen und Gedichten, zuletzt die Lyrikbände „Drahtamseln“ (2007, Rimbaud) und „Fundus“ (2009, Silver Horse Edition) sowie das Sachbuch „Die Wanderbibel“ (2011, Heyne, zusammen mit Mario Ludwig)

Matthias Kehles Lyrikblog

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