›Gottesgericht‹ vereint die Elemente des Psycho-Thrillers und der klassischen Kriminalgeschichte aufs Trefflichste. Die Protagonisten – Täter, Opfer, Ermittler – sind extreme Persönlichkeiten, deren Handlungen dennoch logisch und nachvollziehbar bleiben. Dies trifft vor allem auf die Hauptperson Kirsten Stein, genannt Ki, zu. Bei ihr drängen sich Vergleiche mit Stieg Larssons Lisbeth Salander geradezu auf. Beeindruckend ist Cornelia Lotters Sprache: Knappe, klare, manchmal geradezu lakonische Sätze, die die Handlung vorantreiben, die Fantasie des Lesers anregen. Beeindruckt hat die Jury der Leipzig-Bezug dieser Geschichte: Cornelia Lotter stellt ihn nicht nur über Straßennamen, Gebäude oder Wegbeschreibungen her. Sie dringt vielmehr tief in die jeweiligen gesellschaftlichen Milieus ein, offenbart dem Leser deren Innenleben und Besonderheiten. Dies gilt insbesondere für die Künstlerszene rund um die Plagwitzer ›Spinnerei‹. Hier wird die Story fast zum Schlüsselroman. So schwer es war, unter den fünf Finalisten den Besten zu küren, so einmütig fiel die Entscheidung für Cornelia Lotter als Trägerin des Ersten Leipziger Krimipreises. (Hartwig Hochstein, Jurysprecher)
Die Jury
Hartwig Hochstein (freiet Publizist, ehemaliger Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung), Annegret Faber (freie Wissenschaftsjournalistin), Ulrike Rücker (Geschäftsführerin Agathon Verlag, Leipzig und freie Lektorin), André Hille (Gründer der Autorenschule Textmanufaktur, Leipzig) und Dirk Wittbrodt (Filialleiter Hugendubel Leipzig)
Gottesgericht – Ki und die Schatten der Vergangenheit,
fhl Verlag, Leipzig, broschiert, voraussichtlich März 2013, 241 Seiten