SWR

VS ist wieder im Rundfunkrat des SWR

Eva Ehrenfeld

Dies ist beinahe ein historisches Datum. Nach beinahe 15 Jahren haben wir es geschafft. Unser VS-Mitglied, die stellvertretende Vorsitzende Eva Ehrenfeld, hat sich bei der Abstimmung im ständigen Ausschuss des Landtags heute gegen den Vertreter des Komponistenverbands durchgesetzt. Damit wird ab 2013 bis zum Inkrafttreten des neuen Rundfunkstaatsvertrags Eva Ehrenfeld als Rundfunkrätin im SWR sowohl den Schriftstellerverband als auch die Komponisten vertreten. Seit der Fusion von SDR und SWF zum SWR, 1998, müssen sich der Komponistenverband und der VS einen Rundfunkratssitz teilen. Es ist dem VS bisher nie gelungen, den Komponistenverband dazu zu bewegen, sich mit uns abzuwechseln, und stets gab der ständige Ausschuss dem Vertreter des Komponistenverbands den Vorzug. Heute nun ist es anders gelaufen. „Ich trete nicht gern gegen einen Kollegen aus der kreativen Branche an“, betonte Eva Ehrenfeld bei ihrer Präsentation. „Wir wünschen uns für alle kreativen Berufsgruppen einen Sitz im Rundfunkrat.“ Dem kann sich der VS als Verband nur anschließen. Wir freuen uns dennoch unbändig, dass es diesmal eine Schriftstellerin ist, die den Sitz im Rundfunkrat wahrnimmt. Und wir sind überzeugt, dass Eva Ehrenfeld das mit Umsicht und mit Rücksicht auf die Interessen des Komponistenverbands tun wird.
Christine Lehmann i.V. von Matthias Kehle, Vorsitzender.

Peter-Huchel-Preis geht an Nora Bossong

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Nora Hossong / Wikipedia

In diesem Jahr geht der Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht an die Berliner Schriftstellerin Nora Bossong. Sie erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis für ihren  Gedichtband Sommer vor den Mauern, der 2011 erschienen ist. Bossong spüre mit neugierigem und erfahrungshungrigem Blick literarische Szenen in der Wirklichkeit auf und verleihe ihnen auf meisterhafte Weise sprachliche Form, so die Jury in ihrer Begründung. Bossong spanne ihren Horizont vom Heimatgedicht über das Liebesgedicht bis zur Reise- und Bildbeschreibung. Die 30-jährige Bossong stammt aus Bremen, studierte in Leipzig und lebt in Berlin. Der Huchel-Preis, den das Land Baden-Württemberg und der SWR finanzieren, wird am 3. April im südbadischen Staufen überreicht, wo Huchel bis zu seinem Tod nach der Ausreise aus der DDR lebte. An diesem Tat hatte der Lyriker und Kulturredakteur Peter Huchel Geburtstag. (dpa/ chl)

Christine Lehmann

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Krimis, Jugendromane, Essays

Geboren 1958 in Genf, lebt seit 1962 in Stuttgart, ist in Literaturwissenschaft promoviert, schreibt Krimis, Romane und Jugendromane und arbeitet als Nachrichtenredakteurin beim SWR. Hat einen zweiten Wohnsitz in Wangen im Allgäu. Lehmann veröffentlicht seit Mitte der 90er Jahre Krimis mit der Kult-Serien-Figur Lisa Nerz, die in immer wieder anderen gut recherchierten Milieus Morde aufklärt und seit 2011 auch bloggt und eine eigene Facebookseite hat. Um die Jahrtausendwende kamen Liebeskomödien dazu – Der Bernsteinfischer wurde 2005 mit Heiner Lauterbach und Sonsee Neu in den Hauptrollen für die ARD verfilmt -, dann Liebesromane für jugendliche Mädchen. Außerdem verfasst Lehmann Kimi-Hörspiele für den SWR im Rahmen der Reihe ARD-Radio-Tatort. Zuletzt erschienen: Malefizkrott, Ariadne und Die Rose von Arabien, Planet Girl, Thienemann.

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Volker Demuth bekommt Viehof-Ehrengabe

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Die Deutsche Schillerstiftung von 1859 ehrt damit sein Gesamtwerk, zu dem neben
Lyrik und Prosa auch Essays gehören, teilte die Stiftung am Mittwoch in Weimar mit. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird am 4. Mai 2012 in  Marbach verliehen.

Demmuth (geb. 1961 in Süddeutschland) ist Lyriker, Essayist und Medienwissenschaftler. Er studierte Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte an den Universitäten Tübingen und Oxford. Neben seiner Tätigkeit beim Rundfunk (SWR), bei der eine Reihe von Hörspielen entstand, war Demuth bis 2004 Professor für Medientheorie an der Fachhochschule für Gestaltung in Schwäbisch Hall. Um sich dem Schreiben und der Arbeit an multimedialen Sprachinstallationen zu widmen, gab er seine Lehrtätigkeit auf. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und publizierte in verschiedenen Kunst- und Kulturzeitschriften. Seine Gedichte wurden ins Englische, Französische und Russische übersetzt. Für seine Werke erhielt er mehrere Auszeichnungen, u. a. das Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg 1999, Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg 2001, den Künstlerpreis der Stadt Friedrichshafen 2001, das Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz im Künstlerhaus Edenkoben 2003 und das Stipendium im International Writers and Translators Centre of Rhodes 2007. Er lebt in Zwiefaltendorf (Donau) und in Berlin.

Jürgen Lodemann

Juergen Lodemann

Erfinder der Bestenliste, Moderator, Ruhrromane, Ehrenvorsitzender des VS Baden-Württemberg

1936 in Essen geboren, Studium in Freiburg (Philosophie, Literatur, naturwissensch. Geographie), Staatsexamen und Promotion („Bürgerlichkeit“), 30 Jahre Filmemacher und Moderator beim Fernsehen in Baden-Baden, heute SWR.
    Erfand 1975 gegen die Bestsellerlisten die „Bestenliste“, die noch heute wirksame Qualitätsliste der deutschsprachigen Literaturkritik, mit potentiell 100 Juroren aus Österreich, Schweiz und der Bundesrepublik (genehmigt wurden nur 35).
   Debut als 39-Jähriger mit Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr, dem ersten Roman mit reinem Ruhrdeutsch. Stern: „Schreibtischwüstling“. Max von der Grün: „Die deutsche Literatur ist arm an solchen Büchern, die so leicht zu lesen sind und doch einen ernsten sozialen Hintergrund vermitteln.“
   1980 Ahnsberch, Volksstück über die Räuber an der Ruhr. Ein Jahr lang in Peymanns „Bochumer Ensemble“. Der Traum vom autonomen Ruhrgebiet.
   1985 Essen Viehofer Platz, Roman. Das Ruhrrevier als Modellfall von Medienmafia und Prekariat. Volker Hage (damals FAZ): „…Und der Erotik wird in der deutschen Literatur endlich wieder zu ihrem Recht verholfen: Lodemann versteht es …“
   2000 Lortzing, der 1848er, der Texter, der Theatermusiker, der Autor von Text und Musik zur ersten und einzigen Arbeiter-Oper, zur Freiheits-Oper „Regina“.
  2002 Siegfried und Krimhild. Die Nibelungenchronik, gemäß Heiner Müllers „die Nation beerdigen“. Nach ältesten Quellen die Nibelungen als europäischer Stoff. Jung-Siegfried authentisch an den nachweislich ältesten Schmiedestätten. Altgermanist Otfrid Ehrismann: „ . . . hat dem Nibelungenmythos eine neue und zukunftsfähige Würde gegeben.“
  2008 Paradies, irisch, eine frühe Stadt-Geschichte, so intim wie politisch, es geht um Grundrechte. Im 800-jährigen Krieg gegen England ist Galway eine Friedens-Insel, ein Wirtschaftswunder. Die atlantische Hafenstadt als Biotop der Lebenskünste der Dynastie Lynch. Und dann der Absturz. Laut Erich Fromm „Tragedy of justice“. Deutschlandradio: „meisterlich“.

VS Baden-Württemberg