Kai Wieland, der nach dem Abitur eine Ausbildung zum Medienkaufmann absolvierte, Buchwissenschaft an der LMU in München studierte und seit 2016 für ein Verlagsbüro in Stuttgart arbeitet, hat mit seinem bei Klett-Cotta erschienenen Roman nicht nur die Förderkreis-Jury überzeugt. Er war zuvor schon im Finale beim Preis der Literaturblogger „Blogbuster“. Denis Scheck schrieb über ihn: „Ein schwäbischer William Faulkner, der zur Entdeckung einlädt.“
Die Förderkreis-Jury begründete ihre Entscheidung so: „In diesem Kaleisdoskop eines verlorenen schwäbischen Dorfes namens Rillingsbach verknüpft der Autor eine Handvoll Schicksale zu einer Chronik, die sich nicht damit brüstet, die einzig wahrhaftige Darstellung der Ereignisse zu sein. Der „Chronist“, der allein mit dieser sperrigen Bezeichnung im Buch auskommen muss, begibt sich aus unbekannten Gründen auf die Jagd nach Typen und Geschichten in dieser gottverlassenen Gegend zwischen Murrhardt und Backnang, und er begibt sich mitten hinein die Brutstätte jeder Legendenbildung, in die Dorfwirtschaft. Hier trifft er auf die oft schon aufgewärmten Erinnerungen an Kriegs- und Nachkriegszeiten, er begegnet Kopfschlächtern, Nazis, Sängern, Dichtern, wilder Dorfschönheit, Rebellen, verpassten Gelegenheiten und unausgelebten Träumen. Kai Wieland gelingt in „Amerika“ eine fein austarierte Melange aus sachlich bilanzierendem Ton, sensiblen Beobachtungen und trockenem Witz und gibt so einer viel erzählten Zeit ein anderes Gesicht.“
Der Eintritt zur Preisverleihung am 11. Dezember 2018 ist frei.