Umfrage

Make Solidarität great again

UmfrageVSBaWue
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Ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Mitglieder des VS in Baden-Württemberg ticken, was sie sich wünschen, was sie erwarten – das war das Ziel einer Umfrage, die der Landesvorstand Ende 2018 vorstellte. Auf der Mitgliederversammlung 2019 am 20. Juli standen die Ergebnisse zur Debatte – plus ein Antrag von Widmar Puhl zu Lizenzgebühren für das Fotografieren und die Nutzung dieser Fotos von gemeinfreien Objekten.
Viel ist in diesem Jahr intern schon gesprochen worden über die aktuell fehlende Strahlkraft des VS in die deutsche Öffentlichkeit hinein. Nicht nur beim Bundeskongress in Aschaffenburg, sondern auch in Stuttgart bei der Mitgliederversammlung des VS Baden-Württemberg. Darüber etwa, dass die Jungen fehlen, mutmaßlich, weil sie sich andere Gemeinschaften suchen als unsere verstaubt wirkende Gewerkschaft. Oder weil sie sich eher als Individualisten und Einzelkämpfer sehen. Darüber auch, dass es kaum lautstarke Prominente im VS gibt.

Sie hätten es eben nicht nötig, prognostizierte ein Mitglied im Stuttgarter Deli und klang ein wenig resigniert. Über den Begriff der Solidarität sprach man daraufhin auch – und Martin von Arndt, der gemeinsam mit Christine Lehmann den VS-Landesvorsitz innehat, äußerte sich hoffnungsfroh. In den Schreibkursen mit jungen Menschen, die er leite, sei das, was man gemeinhin unter Solidarität versteht – also sich für andere und für die gute Sache stark zu machen – wieder spürbar.

Bei der Umfrage nach der Motivation für ihre Mitgliedschaft befragt, gaben 87,7 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die rechtliche Hilfe bei Unklarheiten als Grund an. 73,7 Prozent erhoffen sich einen Austausch mit anderen. Die Möglichkeit, im Bereich „Sonstiges“ eigene Antworten hinzuzufügen, nutzten mehrere, um ihre Überzeugung kundzutun, dass es in ihren Augen eine starke Interessenvertretung der Schriftstellerinnen und Schriftsteller brauche – und dass der VS stärker werden müsse, als er sich momentan präsentiere.
Dann wäre es auch leichter, auf jene Missstände hinzuweisen, die die Mitglieder beschäftigen. Eine drohende oder bereits spürbare Altersarmut und Urheberrechtsverletzungen bzw. eBook-Piraterie wurden in der Umfrage explizit genannt.

Aufruf zum Dialog

Kritik äußerten vereinzelte Mitglieder auch an der Vorstandsarbeit innerhalb des VS. Die Haltung in der Auseinandersetzung um die VG Wort, zu viel oder zu wenig Politik, ein zu starker Fokus auf die Interessen Stuttgarter Kolleginnen und Kollegen – dies und weiteres nannten die Abstimmenden. Christine Lehmann rief in der Mitgliederversammlung dazu auf, dass sich Unzufriedene stärker direkt zu Wort melden, damit der Vorstand sich mit ihrer Kritik auseinandersetzen könne.
 
Vermisst werden von vielen die Sommertage, rund zwei Drittel wünschen sie sich zurück. Stattfinden sollen sie der Mehrheit zufolge in einer verkehrstechnisch gut erreichbaren Kleinstadt. Der Vorstand hat dazu mit einem potenziellen Partner Verhandlungen aufgenommen.
Befragt nach den weiteren Aktivitäten, um die sich der VS bemühen sollte, wünschten sich 61,4 Prozent Seminare, speziell zum Thema Selbstvermarktung. Kulturpolitische Themen, rechtliche Fragen wie das Urheberrecht, der Buchmarkt und die Selbstpräsentation fänden ähnlich großes Interesse. Für Interessierte lohnt sich eventuell ein Blick auf das vielfältige Seminarprogramm des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg.

Diskussion zu Lizenzgebühren

Nach der Debatte über die Umfrage beschäftigte sich die Mitgliederversammlung noch mit einem Antrag von Widmar Puhl, der VS-Bundesvorstand möge sich dafür einsetzen, dass staatliche Institutionen keine Lizenzgebühren erheben für das Fotografieren und die Nutzung dieser Fotos von gemeinfreien, also historischen Objekten, die sich in Staatsbesitz befinden.
Puhl hatte für den Umschlag eines Lyrikbandes ein Foto eines 150 Jahre alten, somit gemeinfreien maurischen Mosaiks im Zoologisch-botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart geschossen und eine Abdruckerlaubnis erbeten. Die Wilhelma verlangte im Gegenzug eine Gebühr von 100 Euro, weil sie den Lyrikband als kommerzielles Produkt einstufte und mit dem Fotoshooting eines Modemagazins verglich – zum Unverständnis nicht nur von Puhl, sondern auch einem großen Teil der anwesenden Mitglieder. Ihnen leuchtete nicht ein, dass Fotos eines historischen Gebäudes oder einer Anlage Gebühren unterliegen, die mit dem Urheberrecht nicht begründet werden können.
Puhls Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen.

Jeder dritte Autor unzufrieden mit seinem Verlag

VS+Schillers+Reisefede
Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1.200 Autor/innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. 

Anlässlich des UNESCO-Welttags des Buches und des Copyrights stellen die Schriftstellerverbände der drei Länder Ergebnisse einer gemeinsamen Befragung unter Autorinnen und Autoren ihrer Länder vor. Sie folgen damit dem Beispiel aus Frankreich. Seit vier Jahren befragt die Scam (Société civile des auteurs multimedia) gemeinsam mit der Sociéte des gens de lettre in Frankreich Schriftstellerinnen und Schriftsteller über ihre Beziehungen zu Verlagen.
Die Autorenverbände Deutschlands, Österreichs und der Schweiz führten nun im Winter 2012/2013 ebenfalls eine solche Umfrage durch, um damit die Verhältnisse in ihren Ländern zu eruieren und einen länderübergreifenden Vergleich zu ermöglichen. Ziel der Erhebung ist es, die Bedingungen für Autorinnen und Autoren in der Zusammenarbeit mit ihren Verlagen bedarfsgerecht zu verbessern.
Die Resultate zeigen: Ähnlich wie in Frankreich sind ein Drittel aller Befragten grundsätzlich unzufrieden mit ihrem Verlag, rund 8% befinden sich sogar in einer konfliktreichen Situation. Die Autorenverbände sind der Meinung, das ist zu viel – auch wenn eine Mehrheit der Autorinnen und Autoren zufrieden bis sehr zufrieden mit ihrem Verlag ist.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

· Die Unterschiede zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz sind im Wesentlichen minimal; mehrheitlich bewegen sich die Resultate in ähnlichen Größenordnungen. Dies gilt auch im Vergleich mit Frankreich.

· Insgesamt 33% der befragten Autorinnen und Autoren sind unzufrieden mit ihrem Verlag. 8% sagen sogar, dass die Beziehung konfliktreich sei.

· Mit den Vertragsbedingungen haben ebenfalls 33% Schwierigkeiten. Stattliche 17% der Befragten bekunden sehr große Unzufriedenheit.

· Beunruhigende 21% sind mit der inhaltlich-kreativen Zusammenarbeit, also vor allem mit dem Lektorat, sehr unzufrieden.

· Sowohl bei der kommerziellen Ausschöpfung wie auch bei Kommunikation und PR, für die Verlage ökonomisch ebenso wichtige Bereiche, sind die Ergebnisse ernüchternd. Insgesamt ist jeder zweite Schreibende (50%) unzufrieden mit der kommerziellen Verwertung seiner Werke wie auch mit der Kommunikation und der PR (52%) für die Werke.

· 59% aller befragten Autorinnen und Autoren erhalten als Vergütung weniger als 10% Tantiemen. Rund jeder Dritte (33%) bekommt genau 10% Tantiemen. Über 10% bewegen sich noch im Bereich von 8%, doch keiner der Befragten erhält mehr als 12% Tantiemen für die Nutzung des Hauptrechts.

· Schließlich noch die Frage nach der digitalen Nutzung: Diese ist immer noch marginal. Nur rund jeder zweite neue Vertrag (55%) enthält auch eine Klausel zur digitalen Nutzung. Ein Vertrag für die ausschließlich digitale Nutzung eines neuen Werks wird bisher nur selten abgeschlossen (6%). Um die Zusatzvereinbarung über die digitale Nutzung früherer Werke wurden bisher auch nur 17% aller Befragten gebeten.

Wegen der sehr positiven Resonanz zum Anliegen der Umfrage durch Autorinnen und Autoren werden die Verbände binnen Jahresfrist erneut ein Barometer erstellen, verbessert durch Vorschläge der Beteiligten von dieser ersten gemeinsamen Umfrage.

Die Umfrageergebnisse im Detail können der beigefügten pdf-Datei entnommen werden, sie sind auch auf den Internetseiten des VS http://vs.verdi.de eingestellt,
direkt: https://vs.verdi.de/projekte/umfrage/2013

Zufrieden mit dem Verlag? – Eine Umfrage

VS+Schillers+Reisefede

Barometer für die Beziehungen zwischen Autorinnen/Autoren und Verlagen: Deutschland, Österreich, Schweiz
Eine Umfrage in Zusammenarbeit von AdS Autorinnen und Autoren der Schweiz, IG Autorinnen Autoren (Interessengemeinschaft österreichischer Autorinnen und Autoren) sowie VS – Verband deutscher Schriftsteller in ver.di


Seit ein paar Jahren befragt in Frankreich die Scam (société civile des auteurs multimedia) gemeinsam mit der Sociéte des gens de Lettre Schriftstellerinnen und Schriftsteller über ihre Beziehungen zu Verlagen. Die Autorenverbände Deutschlands, Österreichs und der Schweiz führen ebenfalls eine solche Umfrage durch. Sie wollen damit die Verhältnisse in ihren Ländern eruieren und einen länderübergreifenden Vergleich ermöglichen.

Wir bitten Sie daher, den Fragebogen
bis spätestens 28. Februar 2013
auszufüllen. Je mehr Autorinnen und Autoren den Fragebogen beantworten, desto besser stehen die Chancen, nachteilige Usancen und Vertragspraktiken zu ändern.
Vielen Dank!

Autorinnen und Autoren der Schweiz (AdS)
Interessengemeinschaft österreichischer Autorinnen und Autoren (IG Autorinnen Autoren)
Verband deutscher Schriftsteller in ver.di (VS)

· Sie können den Fragebogen direkt am Bildschirm ausfüllen: http://autoren-auteurs-autori-authors.org
· Sie können den Fragebogen als pdf-Formular ausfüllen und die Datei senden an vs@verdi.de
· Sie können den Fragebogen als pdf-Datei ausdrucken, ausfüllen und senden an FAX: +49.30.6956-3656 | Post: VS in ver.di, Postfach, 10112 Berlin

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