Netzwerk Autorenrechte: Umfrage zum E-Lending
Anlass der Aktivität war der Vorstoß des Bundesrates, im Zuge der Implementation der EU-Richtlinie zum Urheberrecht im Digitalen Binnenmarkt einen neuen Paragraphen einführen zu wollen, den 42b. Dieser hätte das E-Lending für jegliche Buchautor*innen – inkl. Übersetzer*innen als Urheber der deutschen Fassung – als auch Verlage als mandatorische Pflicht implementiert: die sogenannte „Zwangslizenz“. Sie erlaubt keinen Widerspruch, sondern einen Abschlusszwang. Die Konsequenzen einer solchen Zwangslizenzierung sind klar: tiefer Eingriff in die Urheberpersönlichkeitsrechte, aber auch eine Attacke auf den e-Book-Markt, von der wir sich Autor*innen und Übersetzer*innen nicht mehr erholen würden.
Autor*innenverbände, Vereine und Verbünde sind gefragt, die kommenden Monate sehr aktiv, sehr deutlich, sehr konkret gegenzuhalten. Dafür sind Zahlen, Fakten und ein Monitoring nötig. Entsprechend fragt die NAR-Umfrage nicht nur den Kenntnisstand der Autor:innen und Übersetzer:innen ab, die Kommunikation und Auskunftsfreudigkeit von Verlagen und Dienstleistern betreffend, sondern versucht auch, die bisherigen Bedingungen, unter denen E-lending statt findet, zu eruieren.
Die Ziele sind:
– Verlage zu mehr Transparenz und titelgenauer Auskunft zu drängen;
– politischen Entscheidungsträgern belegbare, repräsentative Zahlen zu nennen;
– die Notwendigkeit der freiwilligen Lizenzierung zu belegen;
– die Notwendigkeit für eine signifikante Erhöhung der Etats für Ausleihen zu belegen;
– Behauptungen des dbv – wie etwa, dass das e-lending keinen Einfluss auf den Markt habe, oder dass es ja „Werbung“ sei – zu enttarnen;
– auf Basis der Antworten politische und öffentliche Strategien zu entwickeln;
– herauszufinden, wo wir Kapazitäts-Aufbauarbeit leisten müssen, sprich: wo ist Aufklärung für unsere Mitglieder nötig, und wie können wir ihnen mit Informationen oder Aktionen helfen, sich beim E-Lending besser aufzustellen.
Bitte nehmt an der Umfrage teil. Den Link findet ihr hier.