Mindestlohn für Literaten?

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Freiberufliche Leistungen im Kulturbereich müssen endlich angemessen vergütet werden
Deutscher Kulturrat fordert Bund, Länder und Kommunen auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen
Berlin, den 30. Juni 2015. Die Entlohnung freiberuflicher Leistungen im Kulturbereich ist vielerorts vollständig unangemessen. Das gilt leider auch bei der Beauftragung von Freiberuflern aus dem Kultur- und Medienbereich durch Bund, Länder und Kommunen. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, sieht die Öffentliche Hand in der Verantwortung, mit gutem Bespiel bei der angemessenen Vergütung freiberuflicher Leistungen im Kulturbereich voranzugehen. 


In diesem Jahr wurde mit der Verabschiedung des Mindestlohngesetzes für abhängig Beschäftigte eine unterste Grenze der Bezahlung gesetzlich festgelegt. Selbständige und freiberufliche Arbeit folgt aber anderen Grundsätzen als abhängige Beschäftigung. Nur in wenigen freien Berufen des Kultur- und Medienbereichs, wie beispielsweise bei den Architekten, bestehen gesetzliche Vorgaben zur Honorierung der Leistungen. Für die Mehrzahl der Freiberufler im Kultur- und Medienbereich gibt es keine vergleichbaren Vorgaben. Verschiedene Berufsverbände haben daher für ihr spezifisches Arbeitsfeld Honorarempfehlungen oder Handreichungen zur Berechnung der freiberuflichen Leistungen erstellt. Diese Empfehlungen und Handreichungen tragen den unterschiedlichen Leistungen bzw. Honorarbestandteilen der freiberuflichen Arbeit Rechnung und erläutern die Kalkulation freiberuflicher Arbeit.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Freiberufliche Leistungen im Kulturbereich müssen endlich angemessen vergütet werden. Die Öffentlichen Hände, Bund, Länder und Kommunen, müssen hier mit gutem Beispiel vorangehen. Sie selbst dürfen nur Aufträge an Freiberufler aus dem Kultur- und Medienbereich vergeben, wenn die angemessene Vergütung sichergestellt ist. Außerdem müssen sie die in ihrer Trägerschaft befindlichen Kultureinrichtungen finanziell so ausstatten, dass diese freiberufliche Leistungen angemessen vergüten können und sie dürfen nur Zuwendungen an Einrichtungen gewähren, wenn diese eine angemessene Vergütung freiberuflicher künstlerischer Leistungen garantieren. Bislang nehmen Bund, Länder und Kommunen ihre Verantwortung in dieser Frage nur unzureichend wahr.“

Deutscher Kulturrat e.V.
Mohrenstr. 63
10117 Berlin

Ausschreibung Hannsmann-Poethen-Literaturstipendium

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Stuttgart schreibt 2015 erstmals das Hannsmann-Poethen-Literaturstipendium aus. Es wird im zweijährigen Turnus als Tandem-Stipendium an eine Autorin oder einen Autor und an eine Künstlerin oder einen Künstler einer anderen Kunstsparte vergeben.

Das Stipendium im Wert von 15 000 Euro umfasst zusätzlich die Mietkosten für einen dreimonatigen Aufenthalt in Stuttgart.

Das Literaturstipendium ist spartenübergreifend und bringt Literatur mit anderen Kunstformen wie Malerei, Musik, Theater, Film, Neue Medien, Comics, Graphic Novels, Hörspiel und Kinder- und Jugendliteratur zusammen. Damit soll die literarische, aber auch die gesamte kulturelle Szene weiter belebt und für neue, ungewohnte Erfahrungen geöffnet werden.

Die Ausschreibung richtet sich an ein Künstler-Tandem oder Kollektiv, deren Projekt neben der künstlerischen Wertigkeit auch einen gesellschaftskritischen und gegenwartsorientierten Ansatz spiegelt und in die Stadt hinein wirkt. Die Künstler/innen sollen ohne Produktionsdruck arbeiten und sich professionell weiter entwickeln können. Angesprochen sind Bewerber/innen aus dem deutschsprachigen Raum mit einem Bezug zu Stuttgart und dem Nachweis von mindestens einer Veröffentlichung in einem etablierten Verlag als Buch, Theaterstück, Hörspiel, Drehbuch oder einer anderen Medienarbeit. Publikationen im Selbstverlag oder als Book-on-Demand finden keine Berücksichtigung.

An die Förderung ist ein dreimonatiger Aufenthalt in Stuttgart gebunden, wobei dieser auch unterbrochen werden kann. Zur Unterbringung werden nach Absprache mit der Künstler-Arbeitsgemeinschaft auf dem freien Wohnungsmarkt Räume angemietet. Zudem besteht die Möglichkeit, Räume und Ateliers vorhandener Kultureinrichtungen zu nutzen.

Das Stipendium wurde von dem Autorenpaar Margarete Hannsmann und Johannes Poethen angeregt. Sie lebten und arbeiteten gemeinsam in Stuttgart.

Über die Vergabe entscheidet eine Fachjury. Deren Mitglieder sind Uta-Maria Heim, Autorin und Hörspiel-Redakteurin des SWR, Prof. Boris Michalski, Inhaber des Lehrstuhls für narrative Forschung an der Hochschule der Medien und Adrienne Braun, Kulturjournalistin.

Die Bewerbungsunterlagen sind einzureichen an das Kulturamt Stuttgart, „Hannsmann-Poethen-Literaturstipendium“, Eichstraße 9, 70173 Stuttgart. Bewerbungsschluss ist Donnerstag, 30. Juli 2015.
Weitere Informationen unter www.stuttgart.de/hannsmann-poethen-literaturstipendium

Hubert Bär ist tot

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Wir trauern um unseren Kollegen, Hubert Bär, Krimiautor, Lyriker und Literaturredakteur. Er starb am 8. Mai.

Hubert Bär wurde 1942 in Thüringen geboren und wuchs Oberfranken und Nordbaden auf. Er studierte Germanistik und Romanistik und schloss das Studium mit einer Promotion ab. Seit 1962 lebte er in Heidelberg.  Hubert Bär war Mitglied der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur (Das Syndikat) und des Verbandes deutscher Schriftsteller/innen Baden-Württemberg, dessen Beirat er von 2002 bis 2006 angehörte. 2002 gründete er die VS-Regionalgruppe Rhein-Neckar. Im Auftrag dieser Gruppe organisierte er bis 2010 in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Heidelberg und dem Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg verschiedene Lesereihen, beispielsweiseLiteratur aus der Region – Literatur aus Baden-Württemberg, LitLife. In Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis veranstaltet er außerdem Lesungen im Kreisarchiv Ladenburg.
Neben literaturwissenschaftlichen und deutschdidaktischen Arbeiten gibt es zahlreiche Veröffentlichungen von Lyrik und Prosa im Hörfunk, in literarischen Zeitschriften, in Zeitungen, Magazinen und Anthologien von ihm. Von 1993 bis 1997 war er Literaturredakteur der Zeitschrift für Literatur und Kunst, Passagen. 1999 bis 2002 gehörte er der Jury des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg an. Von 2005 bis 2010 war er Mitherausgeber der Reihe Rhein-Neckar-Brücke.

Rolf Bergmann ist tot

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Am 1.Mai 2015 ist unser Freund und Kollege, der Schriftsteller Rolf Bergmann, nach langer schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren in Dresden verstorben.


Als Mitbegründer und Mitglied der Regionalgruppe Mannheim/Heidelberg des Verbands Deutscher Schriftsteller und als Mitherausgeber der Buchreihe “Rhein-Neckar-Brücke” war er uns bis zu seinem Ende ein stets hilfsbereiter, solidarischer und liebenswerter Kollege.
Wir beklagen einen großen Verlust.
Geboren wurde das “Kriegskind” Bergmann am 4. September1942 in Dresden.
Nach seinem Wegzug aus der DDR, über den er in seinem großen autobiographischen Roman “Damals im Roten Kakadu” (Edition Rhein-Neckar-Brücke, ISBN 3932683528) ein ergreifendes Zeugnis abgelegt hat, lebte er vor allem in Frankfurt und im Rhein- Neckar-Raum. Er arbeitete als Journalist und Kritiker für verschiedene Zeitungen und Hörfunksender, war Lektor für den “Werkkreis Literatur der Arbeitswelt” und veröffentlichte 1977 “Cuba libre in Benidorm”, seinen Roman über die Touristikbranche, der ihn weithin bekannt machte.
Als Mitglied des VS Baden Württemberg und Hessen, und als Begründer der Mitgliederzeitung “Die Feder” begleitete er aktiv den Weg des deutschen Schrifsteller- verbands in seiner gewerkschaftlichen Orientierung in der IG Druck und Papier, der IG Medien und VERDI.
Als Mitarbeiter und Autor des Süddeutschen Rundfunks, des Mannheimer Morgens und der RNZ machte Bermann sich in der Region einen Namen und spielte als Autorenvertreter, als Mitglied der Mannheimer Literatengruppe “Die Räuber” u.a. eine wichtige Rolle im Kulturleben der Städte Heidelberg und Mannheim.
In Mannheim spielt der erste deutsche Taxiroman “422″, den er als Taxifahrer in der Quadratestadt leibhaftig erfahren und erschrieben hat, und ein Schelmenroman, der in der hiesigen Feuilletonisten – und Literaturszene spielt : “Der Mann, der aus den Quadraten fiel” (Edition Rhein-Neckar-Brücke). Bemerkenswert aber bleibt vor allem seine minutiöse Recherche über ein Mannheimer Original, den stadtbekannten “ Mann mit der Plastiktasche”, den er am Ende auch als bedeutenden Art brut-Künstler mit einer eigenen Biographie “Ernst Kolb, Bäcker, Bürger, Künstler” gewürdigt hat. Eine letzte Begegnung mit Rolf Bergmann ermöglicht seine homepage: www.rolfbergmann.de

Michail Krausnick für die Regio-Gruppe Rhein-Neckar des Verbands Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller.

Claire Bayer und Matthias Kehle treten aus dem VS aus

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Beide nennen als Grund die Tatsache, dass der VS in Ver.di organisiert ist. Der ehemalige Vorsitzende des VS Baden-Württemberg, Matthias Kehle, hat eine Pressemitteilung herausgegeben, die im Wortlaut heute auch in der Stuttgarter Zeitung abgedruckt wurde.

Ich bedaure die Austritte und wünsche Claire Bayer und Matthias Kehle viel Glück und Erfolg für ihr weiteres schriftstellerisches Schaffen.
Christine Lehmann

Lesung mit

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Jutta Weber-Bock und Wolfgang Haenle

Freitag, 13. März 2015, 19:30 Uhr
Lesung: Ins Offene …Galerie INTER ART
Rosenstr. 37, 70182 Stuttgart

Jutta Weber-Bock liest Erzählungen aus „Electronic Harem“.
Die Reisegeschichten führen nach Süden, ins Offene und erzählen von Liebe und Tod gleichermaßen, spannen einen Bogen von der Türkei nach Rhodos und Kreta bis nach Israel und zurück in die Wahlheimat Stuttgart …
Wolfgang Haenle liest Gedichte aus „b.antwortet“.
– lebe wohl mörike – von meiner Schulter nimmst du deinen kopf / ganz nebenbei. sagst du. vorbei. und gehst / entkommst. verduftest. ein schemen / dein allerletzter stich in meinem herzen
von meiner Schulter nimmst du deinen kopf
ganz nebenbei. sagst du. vorbei. und gehst
entkommst. verduftest. ein schemen
dein allerletzter stich in meinem herzen – 

Urheberrecht – jetzt eingreifen und mitdiskutieren

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
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Eure Erfahrung ist gefragt! 
Derzeit werden in Brüssel die Weichen für die Reform für ein zukünftiges Urheberrecht gestellt. Die deutsche Piratin und Europaabgeordnete Julia Reda hat den Zug auf die Schiene gestellt, indem sie – als Berichterstatterin des Parlaments zum Urheberrecht – vor wenigen Tagen einen Entwurf für eine Entschließung des Parlaments vorgelegt hat.
Der Report erweckt den Eindruck, als liege der Schwerpunkt im Interessen der „Nutzer“ – denn aus dem Papier geht hervor, dass die Rechte von Urhebern durch eine Vielzahl neuer Ausnahmen und – teilweise sehr unkonkreter – Schranken begrenzt werden sollen, schweigt sich jedoch neben der Phrase, dass Urheber angemessen vergütet werden sollen, darüber aus, wie und von wem Urheberinnen und Urheber in Zukunft bezahlt werden sollen.                                                                             
In unserer Stellungnahme als ver.di haben wir kritisiert, dass die Interessen der Urheberinnen und Urheber in vielen Punkten außen vorgelassen wurden – und waren mit dieser Kritik offenbar nicht allein, denn nun geht Julia Reda aktiv auf die Kreativen zu und bittet um aktive Beteiligung und Meinung. Von Euch will sie wissen: „Wo würden ihre Prioritäten bei einem Update des Urheberrechts liegen?“ 

Auf ihrer Internetseite fordert sie Euch auf: „Lasst mich Eure Ihre Meinung wissen: Was ist Euch wichtig? Welche konkreten Probleme habt Ihr mit dem jetzigen Urheberrecht? Schreibt mir an julia.reda@ep.europa.eu Alle Mails werden selbstverständlich vertraulich behandelt!“
Bitte nehmt Euch die Zeit – und dies möglichst bald. Es geht um Eure Rechte, um Euer Einkommen!
Mit kollegialen Grüßen
Valentin
Valentin Döring
Bereich Medien / Urheberrecht
ver.di Bundesverwaltung
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Lyriker Wolfgang Rappsilber ist tot

Wolfgang Rappsilber, Lyriker und langjähriger Herausgeber der Literaturzeitschrift Exmpla (gegründet 1974 in Tübingen), ist am 25. Januar 2015 im Alter von 84 Jahren in einem Münchner Heim gestorben. Ein Nachruf von Widmar Puhl. 

Wir erfuhren es mit Verspätung und per Todesanzeige von Ursula Jetter, der jetzigen Herausgeberin der Lizteraturzeitschrift EXEMPLA:

Wolfgang Rappsilber, Lyriker und langjähriger Herausgeber der Literaturzeitschrift EXEMPLA (gegründet 1974 in Tübingen), ist am 25. Januar 2015 im Alter von 84 Jahren in einer Reha-Klinik am Chiemsee gestorben. Er hatte schon seit eingen Jahren in München gelebt und den meisten seiner alten Freunde und Bekannten auch keine Adresse hinterlassen, deshalb verlor ich den Kontakt zu ihm. Dabei war der Grund seines Umzugs eine neue Liebe, und das spricht eigentlch gegen Depressionen. Nur starb diese Lebensgefährtin vor einem Jahr, und dieser Schlag zog ihn nur umso tiefer wieder ins schwarze Loch dieser Krankheit. Hinzu kamen ein Aneurysma und Probleme mit Herz, Lunge und Darm. 

Wolfgang Rappsilber starb an den Folgen eines Sturzes am 19. Dezember, bei dem er sich das Hüftgelenk brach. Er war bis zuletzt auf seine Unabhängigkeit und Selbständigkeit bedacht und lebte allein in der Münchner Wohnung, doch seine letzten Tage waren von großer Einsamkeit und nachlassender geistiger Präsenz überschattet. Er war vielen von uns älteren Autoren in Baden-Württemberg ein lieber, treuer, ständig rauchender, engagierter, wenn auch nicht immer einfacher Weggefährte. Zuletzt hatte er fast keine Kontakte mehr außer einer Putzhilfe und einer Betreuerin. Er litt unter seiner Armut und dem Fehlen adäquater Gesprächsspartner. Sogar das Geld fürs geliebte Kaffeehaus fehlte ihm zuletzt – und die Fähigkeit, Gedichte zu schreiben.
Fast alle Autoren aus Baden-Württemberg und etliche darüber hinaus brauchen bloß in ihren Bücherschrank zu schauen (ins Fach mit den Belegexemplaren eigener Publikationen), um seine Bedeutung zu ahnen: die Bedeutung eines Mannes, der 1930 in Frankfurt geboren, in Tübingen als „ewiger Student“ der Fächer Germanistik und Philosophie hängen geblieben und als Verleger wirtschaftlich gescheitert, aber als Dichter geachtet und als Exempla-Macher geradezu eine Institution. Die einzige dieser Art in Baden-Württemberg, im Land der Dichter und Denker, wo man die Dichter und Denker heute gern der Sozialhilfe überlässt, wenn sie nicht Mainstream sind. Als Poet, als Autor drei Lyrikbände und vieler verstreut publizierter Einzelgedichte, hätte er weitaus mehr Leser verdient und ist zu Unrecht vergessen.

Vor vielen Jahren (zum 25. Bestehen der Exempla, also 1999) habe ich ein Feature über ihn und seine Arbeit bei SWR2 Wissen veröffentlicht. So ähnlich wie eine Würdigung liest sich allerdings in der Jubiläumsausgabe der EXEMPLA Literaturzeitschrift aus dem Jahr 2014 (Seite 20) ein Auszug daraus über die Gründungs-Situation der Zeitschrift, die Wolfgangs Lebenswerk war. Die Zeitschrift entstand in einer unruhigen Zeit extremen Bedarfs für Poesie und Diskurs. Heute wird dieser Diskurs von vielen ablegehnt, aber politisch wie auch sonst bleibt es mehr als zweifelhaft, ob man so eine Zeitschrift durch Facebook oder elitäre geförderte Zirkel wie den „Irseer Pegasus“ jemals wird ersetzen können. Eines seiner Gedichte von 1999 möchte ich zitieren, weil es exeplarisch zeigt, wie luzide, aktuell, politisch und durchdacht seine Poesie war:

In den Maschinenzentren
Beschließen Stromstöße Bildungspläne
Kultur wird lieferbar
Dein Schlaf dir zugeteilt
Dein Koitus vorgeplant
Deine Leistung gemessen
Dein Wert bestimmt
Dein Tod vorausberechnet
Nach aufgestellten Kurvendiagrammen
Die Zukunft hat schon begonnen
Und morgen
Werden die Kistenbretter vernagelt sein
Über deinen Hoffnungen

– Was ich für eine offene Frage hate, so lange sich Kollegen an Wolfgang Rappsilber erinnern. Das Drama seiner letzten Jahre war wohl, dass er für eine neue Liebe seinen ganzen Freundes- und Bekanntenkreis im Raum Tübingen-Stuttgart aufgab. Hier hätte es ihm nicht an anregenden Gesprächen gefehlt – und wohl auch nicht an freundlichen Kollegen, die mal die Rechnung im Kaffeehaus übernehmen. Wolfgang war ein Intellektueller der aussterbenden Art – brillant und warmherzig, fernab des Mainstreams, aber konsequent und immer einer jener anregenden Gesprächspartner, die ihm zuletzt so sehr fehlten.

Krimi-Stipendium 2015 – jetzt bewerben

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Ab sofort können sich Krimiautorinnen um das diesjährige
Arbeitsstipendium der Mörderischen Schwestern e. V. bewerben
Mit einer Dotierung von 1.500 € schreibt Europas mitgliederstärkster Frauenverband für Krimiautorinnen erneut sein Arbeitsstipendium aus. Das Stipendium richtet sich an Frauen. Bewerben können sich alle Autorinnen, die in deutscher Sprache schreiben, ohne Alters-, Wohnort- oder sonstige Beschränkung. Unterstützt werden Projektarbeiten, die einen Kriminalroman oder die Sammlung eigener Krimikurzgeschichten (keine Kinderkrimis) zum Ziel haben.
Die Mörderischen Schwestern möchten den Stipendien mit Alter- und Wohnortbeschränkungen dieses entgegensetzen, das es älteren Schriftstellerinnen und solchen mit Familie leichter machen soll, an eine Förderung zu kommen. 
Im vergangenen Jahr wurde das Arbeitsstipendium der Mörderischen Schwestern  erstmals an Dr. Anke Laufer vergeben. Als Siegerin überzeugte sie unter über einhundert Einsendungen mit ihrem Projekt einer literarischen Kurzkrimisammlung, die sie dank des Stipendiums beenden und verlegen lassen konnte. 
Die Bewerbungsfrist endet am 14. März 2015. Das Formular zur Bewerbung kann unter stipendium@moerderische-schwestern.eu angefordert werden. 
Die Gewinnerin wird am 15. Juni 2015 bekanntgegeben. 
Weitere Informationen finden Sie unter www.moerderische-schwestern.eu
Für Presseanfragen (Bild/Interview/weitergehende Informationen) kontaktieren Sie bitte: Anja Marschall, praesidium@moerderische-schwestern.eu oder 04829 – 90 11 04

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