Thaddäus-Troll-Preis geht an Carolin Callies

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Quelle, Schöffling & Co

für ihren Gedichtband „fünf sinne & nur ein besteckkasten“ (Schöffling & Co).

Der VS Baden-Württemberg gratuliert.

Hier die Begründung der Jury:

Carolin Callies, geboren 1980 in Mannheim, lernte Verlagsbuchhändlerin und studierte Germanistik und Medienwissenschaft in Mannheim. Sie ist im Verlagswesen tätig. Bisher veröffentlichte sie in Zeitschriften und Anthologien und war Teilnehmerin des open mike 2009 sowie dem Literarischen März in Darmstadt 2015. Carolin Callies lebt in Ladenburg bei Mannheim und Heidelberg.


Die Jury urteilt, dass Carolin Callies mit ihrem Lyrikband „fünf sinne & nur ein besteckkasten“ ein Debüt gelungen ist, das auf Anhieb einen eigenen, unverwechselbaren Ton anschlägt. Ihre Gedichte klingen nirgends epigonal oder bleiben der bloß privaten Gefühlswelt verhaftet, sie riskieren vielmehr viel, sprachlich wie thematisch. Callies geht von unserer heutigen Erfahrungswelt aus, die sie mit Traditionen konfrontiert und so neue Einblicke schafft. Sie wagt nie gehörte Wortfügungen, arbeitet mit assoziativen Lautklängen, die eine bezwingende Sprachmelodie erzeugen, und variiert mit schwarzem Humor Motive aus Märchen, Kinderliedern, Abzählreimen und dem Repertoire der klassischen Dichtung.

Der nach Thaddäus Troll (1914–1980), dem Mitbegründer des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg, benannte Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Mittel stellt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg bereit. Ganz im Sinne Thaddäus Trolls, der sich Zeit seines Lebens nachhaltig für die Förderung von Schriftstellerkolleginnen und -Kollegen eingesetzt hat, sollen durch den Preis Autorinnen und Autoren mit erstem Wohnsitz in Baden-Württemberg gefördert werden, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, ebenso Genre, denen man mehr Öffentlichkeit wünscht.


Der Preis wird am 30. November in der Stadtbibliothek Stuttgart verliehen. Die Laudatio übernimmt der renommierte Literaturkritiker Richard Kämmerlings.

Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg
Ingrid Bussmann, Vorsitzende
Vivien van Straaten, Geschäftsführung
Neckarhalde 28
72070 Tübingen
FdSinBW@gmx.de www.schriftsteller-in-bawue.de
http://www.carolin-callies.de

Irseer Pegasus – jetzt bewerben

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Noch bis zum 20. Oktober können sich Autorinnen und Autoren für den Irseer Pegasus bewerben

Es ist das 18. Autorentreffen, bei dem zwei Literaturpreise verliehen werden.

Das Treffen findet Anfang Januar in im Kloster Irsee im Allgäu statt. Traditionell ermitteln die Autorinnen und Autoren unter sich einen Preisträger oder eine Preisträgerin. Außerdem vergibt die Jury einen Preis. Beide sind mit je 2.000 dotiert.

Hier der Link zur Seite des Irseer Pegasus

Eine Katastrophe für die Literatur

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Der Verband deutscher Schriftsteller, VS, hat das neue Vergütungsmodell des online-Händlers Amazon für Autoren scharf kritisiert. 

Die VS-Vorsitzende Leipprand sagte, es handle sich um einen Eingriff in den intimen Dialog des Lesers mit einem Buch. Amazon bezahlt seit Anfang des Monats Autoren von selbstverlegten E-Books nur noch pro tatsächlich gelesener Seite. Amazon kann dafür das Leseverhalten der Kunden auf dem Kindle-Lesegerät verfolgen und auswerten.

Amazon kontrolliert Gedankenfreiheit

VS sieht durch Amazons neues Bezahlmodell Lese verhalten überwacht und Autorenrechte beschnitten Auf scharfe Kritik bundesdeutscher Autorinnen und Autoren ist die Strategie von Kindle Unlimited (KU) und Kindle Owners‘ Lending Library (KOLL) gestoßen, ihre Autorinnen und Autoren nur noch nach gelesenen Seiten zu bezahlen. Voraussetzung dafür ist, dass Amazon das Leseverhalten seiner Kunden wie »big brother« verfolgt und auf Grundlage der erfassten Daten den Autoren nicht das gesamte heruntergeladene Buch vergütet, sondern nur die von den Kunden gelesenen Passagen.

»Dies ist ein kontrollierender Eingriff in den intimen Dialog des Lesers mit dem Buch und das damit verbundene Verhältnis zum Autor«, kritisiert Eva Leipprand, die Vorsitzende des Verbandes deutscher Schriftsteller VS. Der Bundesvorstand und die Landesvorsitzenden des Schriftstellerverbands VS in ver.di hatten auf ihrer jüngsten Sitzung in Göttingen die Vorgehensweise von Amazon kritisch diskutiert. Sie waren sich einig, dass dieses System bei einer weiteren Verbreitung eine Katastrophe für die Literaturlandschaft bedeute und die Gedankenfreiheit der Leser und Autoren einem fortschreitenden rein ökonomisch orientierten Zugriff unterwerfe.

20 Damit drohe eine außerordentliche Gefahr für den durch individueles Leseverhalten geprägten Schreibprozess der Autoren. Er müsse prioritär darauf gerichtet sein, die Leserinnen und Leser kontinuierlich im »Cliffhängerstil« von einer Seite zur nächsten zu treiben.

Weitere Themen der VS-Vorstandssitzung waren die Wahrung der Autorenrechte in Zeiten der Digitalisierung, die konkrete Vernetzung mit anderen europäischen Interessenverbänden im Bereich Literatur und Kunst sowie die Absage an das geplante Handelsabkommen TTIP mit den USA.

Die VS-Vorsitzende erklärte: »Das Buch darf, während Digitalisiesierung und Globalisierung fortschreiten, nicht den Marktkräften und ihren Gesetzmäßigkeiten überlassen bleiben.«

Mindestlohn für Literaten?

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Freiberufliche Leistungen im Kulturbereich müssen endlich angemessen vergütet werden
Deutscher Kulturrat fordert Bund, Länder und Kommunen auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen
Berlin, den 30. Juni 2015. Die Entlohnung freiberuflicher Leistungen im Kulturbereich ist vielerorts vollständig unangemessen. Das gilt leider auch bei der Beauftragung von Freiberuflern aus dem Kultur- und Medienbereich durch Bund, Länder und Kommunen. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, sieht die Öffentliche Hand in der Verantwortung, mit gutem Bespiel bei der angemessenen Vergütung freiberuflicher Leistungen im Kulturbereich voranzugehen. 


In diesem Jahr wurde mit der Verabschiedung des Mindestlohngesetzes für abhängig Beschäftigte eine unterste Grenze der Bezahlung gesetzlich festgelegt. Selbständige und freiberufliche Arbeit folgt aber anderen Grundsätzen als abhängige Beschäftigung. Nur in wenigen freien Berufen des Kultur- und Medienbereichs, wie beispielsweise bei den Architekten, bestehen gesetzliche Vorgaben zur Honorierung der Leistungen. Für die Mehrzahl der Freiberufler im Kultur- und Medienbereich gibt es keine vergleichbaren Vorgaben. Verschiedene Berufsverbände haben daher für ihr spezifisches Arbeitsfeld Honorarempfehlungen oder Handreichungen zur Berechnung der freiberuflichen Leistungen erstellt. Diese Empfehlungen und Handreichungen tragen den unterschiedlichen Leistungen bzw. Honorarbestandteilen der freiberuflichen Arbeit Rechnung und erläutern die Kalkulation freiberuflicher Arbeit.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Freiberufliche Leistungen im Kulturbereich müssen endlich angemessen vergütet werden. Die Öffentlichen Hände, Bund, Länder und Kommunen, müssen hier mit gutem Beispiel vorangehen. Sie selbst dürfen nur Aufträge an Freiberufler aus dem Kultur- und Medienbereich vergeben, wenn die angemessene Vergütung sichergestellt ist. Außerdem müssen sie die in ihrer Trägerschaft befindlichen Kultureinrichtungen finanziell so ausstatten, dass diese freiberufliche Leistungen angemessen vergüten können und sie dürfen nur Zuwendungen an Einrichtungen gewähren, wenn diese eine angemessene Vergütung freiberuflicher künstlerischer Leistungen garantieren. Bislang nehmen Bund, Länder und Kommunen ihre Verantwortung in dieser Frage nur unzureichend wahr.“

Deutscher Kulturrat e.V.
Mohrenstr. 63
10117 Berlin

Ausschreibung Hannsmann-Poethen-Literaturstipendium

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Stuttgart schreibt 2015 erstmals das Hannsmann-Poethen-Literaturstipendium aus. Es wird im zweijährigen Turnus als Tandem-Stipendium an eine Autorin oder einen Autor und an eine Künstlerin oder einen Künstler einer anderen Kunstsparte vergeben.

Das Stipendium im Wert von 15 000 Euro umfasst zusätzlich die Mietkosten für einen dreimonatigen Aufenthalt in Stuttgart.

Das Literaturstipendium ist spartenübergreifend und bringt Literatur mit anderen Kunstformen wie Malerei, Musik, Theater, Film, Neue Medien, Comics, Graphic Novels, Hörspiel und Kinder- und Jugendliteratur zusammen. Damit soll die literarische, aber auch die gesamte kulturelle Szene weiter belebt und für neue, ungewohnte Erfahrungen geöffnet werden.

Die Ausschreibung richtet sich an ein Künstler-Tandem oder Kollektiv, deren Projekt neben der künstlerischen Wertigkeit auch einen gesellschaftskritischen und gegenwartsorientierten Ansatz spiegelt und in die Stadt hinein wirkt. Die Künstler/innen sollen ohne Produktionsdruck arbeiten und sich professionell weiter entwickeln können. Angesprochen sind Bewerber/innen aus dem deutschsprachigen Raum mit einem Bezug zu Stuttgart und dem Nachweis von mindestens einer Veröffentlichung in einem etablierten Verlag als Buch, Theaterstück, Hörspiel, Drehbuch oder einer anderen Medienarbeit. Publikationen im Selbstverlag oder als Book-on-Demand finden keine Berücksichtigung.

An die Förderung ist ein dreimonatiger Aufenthalt in Stuttgart gebunden, wobei dieser auch unterbrochen werden kann. Zur Unterbringung werden nach Absprache mit der Künstler-Arbeitsgemeinschaft auf dem freien Wohnungsmarkt Räume angemietet. Zudem besteht die Möglichkeit, Räume und Ateliers vorhandener Kultureinrichtungen zu nutzen.

Das Stipendium wurde von dem Autorenpaar Margarete Hannsmann und Johannes Poethen angeregt. Sie lebten und arbeiteten gemeinsam in Stuttgart.

Über die Vergabe entscheidet eine Fachjury. Deren Mitglieder sind Uta-Maria Heim, Autorin und Hörspiel-Redakteurin des SWR, Prof. Boris Michalski, Inhaber des Lehrstuhls für narrative Forschung an der Hochschule der Medien und Adrienne Braun, Kulturjournalistin.

Die Bewerbungsunterlagen sind einzureichen an das Kulturamt Stuttgart, „Hannsmann-Poethen-Literaturstipendium“, Eichstraße 9, 70173 Stuttgart. Bewerbungsschluss ist Donnerstag, 30. Juli 2015.
Weitere Informationen unter www.stuttgart.de/hannsmann-poethen-literaturstipendium

Hubert Bär ist tot

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Wir trauern um unseren Kollegen, Hubert Bär, Krimiautor, Lyriker und Literaturredakteur. Er starb am 8. Mai.

Hubert Bär wurde 1942 in Thüringen geboren und wuchs Oberfranken und Nordbaden auf. Er studierte Germanistik und Romanistik und schloss das Studium mit einer Promotion ab. Seit 1962 lebte er in Heidelberg.  Hubert Bär war Mitglied der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur (Das Syndikat) und des Verbandes deutscher Schriftsteller/innen Baden-Württemberg, dessen Beirat er von 2002 bis 2006 angehörte. 2002 gründete er die VS-Regionalgruppe Rhein-Neckar. Im Auftrag dieser Gruppe organisierte er bis 2010 in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Heidelberg und dem Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg verschiedene Lesereihen, beispielsweiseLiteratur aus der Region – Literatur aus Baden-Württemberg, LitLife. In Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis veranstaltet er außerdem Lesungen im Kreisarchiv Ladenburg.
Neben literaturwissenschaftlichen und deutschdidaktischen Arbeiten gibt es zahlreiche Veröffentlichungen von Lyrik und Prosa im Hörfunk, in literarischen Zeitschriften, in Zeitungen, Magazinen und Anthologien von ihm. Von 1993 bis 1997 war er Literaturredakteur der Zeitschrift für Literatur und Kunst, Passagen. 1999 bis 2002 gehörte er der Jury des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg an. Von 2005 bis 2010 war er Mitherausgeber der Reihe Rhein-Neckar-Brücke.

Rolf Bergmann ist tot

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Am 1.Mai 2015 ist unser Freund und Kollege, der Schriftsteller Rolf Bergmann, nach langer schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren in Dresden verstorben.


Als Mitbegründer und Mitglied der Regionalgruppe Mannheim/Heidelberg des Verbands Deutscher Schriftsteller und als Mitherausgeber der Buchreihe “Rhein-Neckar-Brücke” war er uns bis zu seinem Ende ein stets hilfsbereiter, solidarischer und liebenswerter Kollege.
Wir beklagen einen großen Verlust.
Geboren wurde das “Kriegskind” Bergmann am 4. September1942 in Dresden.
Nach seinem Wegzug aus der DDR, über den er in seinem großen autobiographischen Roman “Damals im Roten Kakadu” (Edition Rhein-Neckar-Brücke, ISBN 3932683528) ein ergreifendes Zeugnis abgelegt hat, lebte er vor allem in Frankfurt und im Rhein- Neckar-Raum. Er arbeitete als Journalist und Kritiker für verschiedene Zeitungen und Hörfunksender, war Lektor für den “Werkkreis Literatur der Arbeitswelt” und veröffentlichte 1977 “Cuba libre in Benidorm”, seinen Roman über die Touristikbranche, der ihn weithin bekannt machte.
Als Mitglied des VS Baden Württemberg und Hessen, und als Begründer der Mitgliederzeitung “Die Feder” begleitete er aktiv den Weg des deutschen Schrifsteller- verbands in seiner gewerkschaftlichen Orientierung in der IG Druck und Papier, der IG Medien und VERDI.
Als Mitarbeiter und Autor des Süddeutschen Rundfunks, des Mannheimer Morgens und der RNZ machte Bermann sich in der Region einen Namen und spielte als Autorenvertreter, als Mitglied der Mannheimer Literatengruppe “Die Räuber” u.a. eine wichtige Rolle im Kulturleben der Städte Heidelberg und Mannheim.
In Mannheim spielt der erste deutsche Taxiroman “422″, den er als Taxifahrer in der Quadratestadt leibhaftig erfahren und erschrieben hat, und ein Schelmenroman, der in der hiesigen Feuilletonisten – und Literaturszene spielt : “Der Mann, der aus den Quadraten fiel” (Edition Rhein-Neckar-Brücke). Bemerkenswert aber bleibt vor allem seine minutiöse Recherche über ein Mannheimer Original, den stadtbekannten “ Mann mit der Plastiktasche”, den er am Ende auch als bedeutenden Art brut-Künstler mit einer eigenen Biographie “Ernst Kolb, Bäcker, Bürger, Künstler” gewürdigt hat. Eine letzte Begegnung mit Rolf Bergmann ermöglicht seine homepage: www.rolfbergmann.de

Michail Krausnick für die Regio-Gruppe Rhein-Neckar des Verbands Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller.

Claire Bayer und Matthias Kehle treten aus dem VS aus

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Beide nennen als Grund die Tatsache, dass der VS in Ver.di organisiert ist. Der ehemalige Vorsitzende des VS Baden-Württemberg, Matthias Kehle, hat eine Pressemitteilung herausgegeben, die im Wortlaut heute auch in der Stuttgarter Zeitung abgedruckt wurde.

Ich bedaure die Austritte und wünsche Claire Bayer und Matthias Kehle viel Glück und Erfolg für ihr weiteres schriftstellerisches Schaffen.
Christine Lehmann

Lesung mit

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Jutta Weber-Bock und Wolfgang Haenle

Freitag, 13. März 2015, 19:30 Uhr
Lesung: Ins Offene …Galerie INTER ART
Rosenstr. 37, 70182 Stuttgart

Jutta Weber-Bock liest Erzählungen aus „Electronic Harem“.
Die Reisegeschichten führen nach Süden, ins Offene und erzählen von Liebe und Tod gleichermaßen, spannen einen Bogen von der Türkei nach Rhodos und Kreta bis nach Israel und zurück in die Wahlheimat Stuttgart …
Wolfgang Haenle liest Gedichte aus „b.antwortet“.
– lebe wohl mörike – von meiner Schulter nimmst du deinen kopf / ganz nebenbei. sagst du. vorbei. und gehst / entkommst. verduftest. ein schemen / dein allerletzter stich in meinem herzen
von meiner Schulter nimmst du deinen kopf
ganz nebenbei. sagst du. vorbei. und gehst
entkommst. verduftest. ein schemen
dein allerletzter stich in meinem herzen – 

VS Baden-Württemberg