Heute Lange Lesenacht in Stuttgart

Stuttgart im Wort – Eine lange Lesenacht im Württembergischen Kunstverein

VS+Schillers+Reisefede

Im Rahmen der Aktionen zum 80 Jahrestag der Bücherverbrennung (10. Mai 1933) lesen Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Texten verbrannter Dichter am Freitag, 31. Mai 2013 von 18 Uhr bis 24 Uhr im Württembergischen Kunstverein. Der Eintritt ist frei.

Die Aktion ist Teil des Gesamtprogramms der „Aktion 10. Mai“ (www.10ter-mai.de) und des Bürgerprojekts „Die AnStifter“. Mitglieder des Schriftstellerhauses und der AnStifter lesen aus eigenen Werken und aus Werken verbrannter Dichter sowie Texte verfolgter Dichter aus Ungarn, dem nahen Osten und der Türkei. Musikalisch wird der Abend untermal vom „Freien Chor Stuttgart“, den Instrumentalisten des Alevitischen Chors.

Es lesen:
Rainer Wochele, Carmen Kortaski mit Grit Berenz, Die WortRose, Günter Gruben, Joe Bauer, Peter Steiff, Annette Wanner mit Katja Luft, Udo Rabsch, Rainer Weigand, Michael Seehoff, Hans Thill, Kinga Rudersdorf-Gyökössy, Gabi Kurzenberger, Ninel Cam

Verleger Lutz Schulenburg ist tot

Nahezu vierzig Jahre lang war Schulenburg als Verleger der Edition Nautilus eine feste und subversive Größe in der Verlagswelt mit seinem politischen Anliegen, linke Literatur und Sachbücher gegen alle Widerwärtigkeiten eines markt- und bestsellerorientierten Buchmarkts zu machen.  

Lutz Schulenburg starb gestern nach kurzer schwerer Krankheit. Erst vor anderthalb Wochen war er 60 Jahre alt geworden. 

mehr unter www.buchmarkt
und Börsenblatt.net

Das Urhebervertragsrecht durchsetzungsstark gestalten

verdi+pressemitteilungenDas fordert der stellvertretende Vorsitzende von ver.di, Frank Werneke.

»Urheberinnen und Urheber tragen in Deutschland noch immer die ‚rote Laterne‘, wenn es um die Durchsetzung von Mindestvergütungen geht«, so Frank Werneke anlässlich des UNESCO-Welttages des Buches und Urheberrechts. Die Politik müsse endlich Instrumente schaffen, die Urheberinnen und Urhebern sowie ausübenden Künstlerinnen und Künstlern ihren gesetzlich verankerten Anspruch auf angemessene Bezahlung sicherten.
Berlin, 22.4.2013

Jeder dritte Autor unzufrieden mit seinem Verlag

VS+Schillers+Reisefede
Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1.200 Autor/innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. 

Anlässlich des UNESCO-Welttags des Buches und des Copyrights stellen die Schriftstellerverbände der drei Länder Ergebnisse einer gemeinsamen Befragung unter Autorinnen und Autoren ihrer Länder vor. Sie folgen damit dem Beispiel aus Frankreich. Seit vier Jahren befragt die Scam (Société civile des auteurs multimedia) gemeinsam mit der Sociéte des gens de lettre in Frankreich Schriftstellerinnen und Schriftsteller über ihre Beziehungen zu Verlagen.
Die Autorenverbände Deutschlands, Österreichs und der Schweiz führten nun im Winter 2012/2013 ebenfalls eine solche Umfrage durch, um damit die Verhältnisse in ihren Ländern zu eruieren und einen länderübergreifenden Vergleich zu ermöglichen. Ziel der Erhebung ist es, die Bedingungen für Autorinnen und Autoren in der Zusammenarbeit mit ihren Verlagen bedarfsgerecht zu verbessern.
Die Resultate zeigen: Ähnlich wie in Frankreich sind ein Drittel aller Befragten grundsätzlich unzufrieden mit ihrem Verlag, rund 8% befinden sich sogar in einer konfliktreichen Situation. Die Autorenverbände sind der Meinung, das ist zu viel – auch wenn eine Mehrheit der Autorinnen und Autoren zufrieden bis sehr zufrieden mit ihrem Verlag ist.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

· Die Unterschiede zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz sind im Wesentlichen minimal; mehrheitlich bewegen sich die Resultate in ähnlichen Größenordnungen. Dies gilt auch im Vergleich mit Frankreich.

· Insgesamt 33% der befragten Autorinnen und Autoren sind unzufrieden mit ihrem Verlag. 8% sagen sogar, dass die Beziehung konfliktreich sei.

· Mit den Vertragsbedingungen haben ebenfalls 33% Schwierigkeiten. Stattliche 17% der Befragten bekunden sehr große Unzufriedenheit.

· Beunruhigende 21% sind mit der inhaltlich-kreativen Zusammenarbeit, also vor allem mit dem Lektorat, sehr unzufrieden.

· Sowohl bei der kommerziellen Ausschöpfung wie auch bei Kommunikation und PR, für die Verlage ökonomisch ebenso wichtige Bereiche, sind die Ergebnisse ernüchternd. Insgesamt ist jeder zweite Schreibende (50%) unzufrieden mit der kommerziellen Verwertung seiner Werke wie auch mit der Kommunikation und der PR (52%) für die Werke.

· 59% aller befragten Autorinnen und Autoren erhalten als Vergütung weniger als 10% Tantiemen. Rund jeder Dritte (33%) bekommt genau 10% Tantiemen. Über 10% bewegen sich noch im Bereich von 8%, doch keiner der Befragten erhält mehr als 12% Tantiemen für die Nutzung des Hauptrechts.

· Schließlich noch die Frage nach der digitalen Nutzung: Diese ist immer noch marginal. Nur rund jeder zweite neue Vertrag (55%) enthält auch eine Klausel zur digitalen Nutzung. Ein Vertrag für die ausschließlich digitale Nutzung eines neuen Werks wird bisher nur selten abgeschlossen (6%). Um die Zusatzvereinbarung über die digitale Nutzung früherer Werke wurden bisher auch nur 17% aller Befragten gebeten.

Wegen der sehr positiven Resonanz zum Anliegen der Umfrage durch Autorinnen und Autoren werden die Verbände binnen Jahresfrist erneut ein Barometer erstellen, verbessert durch Vorschläge der Beteiligten von dieser ersten gemeinsamen Umfrage.

Die Umfrageergebnisse im Detail können der beigefügten pdf-Datei entnommen werden, sie sind auch auf den Internetseiten des VS http://vs.verdi.de eingestellt,
direkt: https://vs.verdi.de/projekte/umfrage/2013

Ingrind Bussmann neue Vorsitzende des FdS

VS+Schillers+ReisefedeDie Mitgliederversammlung des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg hat gestern Abend Ingrid Bussmann zur neuen Vorsitzenden gewählt, und zwar einstimmig. Bussmann ist noch bis Ende des Monats Direktorin der Stuttgarter Stadtbibliothek. Sie löst Dr. Renate Müller-Buck ab, die das Amt sechs Jahre inne hatte. Wieder gewählt wurde als Kassenführer und Stellvertreter Eugen Faas sowie als Stellvertreterin Gerburg Rolvering. In den Vorstand wiedergewählt wurde die Autorin Birgit Heiderich, neu hinzu kam der Tübinger Kult-Buchändler Wolfgang Zwierzynski. Wir freuen uns auf viele gemeinsame Projekte. 
Wichtigsten Arbeit des des Förderkreises ist die Vergabe von Arbeitsstipendien und Lese-Zuschüssen. Die siebenköpfige Jury begutachtet jedes Jahr fünf Mal Texte, mit denen sich Autorinnen und Autoren bewerben. Die Skripte sind anonymisiert. Der VS fordert alle Autorinnen und Autoren auf, sich für ein Stipendium zu bewerben, ruhig auch immer wieder. Und zwar mit einem Exposé (1 Druckseite) und 10 Seiten Leseprobe (Normseiten). 
Und zwar hier: Link
Der FdS bietet auch Seminare an. Link

Das Pseudonym als Geschäft

Pseudonym+Bormann

100.000 Titel produzieren die Verlage pro Jahr. Ein Massenabwurf auf der Suche nach dem Treffer: Denn ihnen stehen am Ende des Jahres vielleicht 15 Bücher gegenüber, die wirklich Erfolg haben. Die meisten Romane bedienen übrigens ein Genre – Krimi, Liebesroman, Fantasy – und manche Genres werden von ein und derselben Person bedient … unter Pseudonym.

„Der Boom der Pseudonyme ist das Symptom eines Buchmarkts“, schreibt Die Welt in ihrem Artikel über das neue Bild des Autors. Schreiben als Geschäft, bei dem es nicht mehr um die Persönlichkeit eines Autors geht, sondern um die Produktion von Erfolgsbüchern. Der Name auf dem Buch steht nicht für einen Autor, sondern für ein Genre. Zur Not agiert man mit Dutzenden von Pseudonymen:

„Die Verlage rüsten sich ständig für den Kampf um die knappe Aufmerksamkeit. Leider weiß keiner ganz genau, wie der Leser tickt. Deswegen umgarnen sie ihn mit einem breiten Angebot. Sie bemühen sich, ihn nicht mit Ungewohntem zu irritieren, sondern ihm Gewohntes zu bieten. Sie geben sich große Mühe, um seine Vorlieben herauszufinden. Und sie haben Angst, dass er ihnen den Rücken kehrt.“

Dazu braucht es Autoren, die vor allem eines wollen: schreiben, was ihre Zeit hergibt. Dann können sie auch davon leben. Sie wechseln je nach Genre, Serie und Reihe ihren Namen. Und sie tun es ganz offen. Das Pseudonym ist Geschäftsgrundlage des erfolgreichen Autors.

„Wechselt ein erfolgreicher Genreautor den Verlag, muss er bei seinem neuen Arbeitgeber einen neuen Namen wählen. Das ist ein Relikt aus den Zeiten, als auch die großen Verlage noch jeden Autor individuell betreuten. Lektoren arbeiteten an der Idee und am Manuskript und halfen mitunter über Schreibkrisen hinweg. Julia Kröhn reicht halbjährlich ein fertiges Manuskript ein. Die wesentliche Betreuungsarbeit übernimmt ihr Agent. Das gilt längst auch für renommierte Häuser. „

Der ganze Artikel in „Die Welt“

Neu von Joachim Zelter

Zelter M
Die Würde des Lügens
nun auch als Taschenbuch 
Februar 2013, Klöpfer & Meyer
264 Seiten, Paperback

Verlagstext:

Joachim Zelters Schelmenroman, nach vier Auflagen und  ausgezeichnet mit dem Thaddäus-Troll-Preis und der Fördergabe der Internationalen Bodensee-Konferenz, gibt es nun auch im Taschenbuch.

„Du sollst nicht lügen. Jahre später ließ ich einen Freund nach diesem Gebot in der Bibel fahnden. Er fand es nirgends. Er fand nur den Satz: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Ich war beruhigt. Es hieß nicht: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden für deinen Nächsten. Und es hieß auch nicht: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden für dich selbst…“

Mehr Informationen zu diesem Buch finden Sie auf Internetseite des Verlags.

Joachim Zelter, 1962 in Freiburg geboren, studierte und lehrte englische Literatur in Tübingen und Yale. Seit 1997 freier Schriftsteller. Autor von Romanen, Erzählungen und Theaterstücken, die an zahlreichen deutschen und österreichischen Bühnen gespielt werden. Zelters Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Großen Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, sowie dem Jahresstipendium des Landes Baden-Württemberg. Bei Klöpfer & Meyer sind beispielsweise erschienen „Betrachtungen eines Krankenhausgängers“, „Die Welt in Weiß“, „Der Ministerpräsident“, mit dem Joachim Zelter 2010 auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand, und zuletzt der Entwicklungsroman „untertan“.

Neu von Walle Sayer

Sayer M

Strohhalm, Stützbalken
Gedichte
März 2013, Klöpfer & Meyer

Verlagstext: 

Vor fünfhundert Jahren hätte man vielleicht noch ein Kloster gegründet.
Weit weg von Seinsgehabe, Sinngetue. Und einfach sein: lässt sich doch seit je auf zwei Arten betonen. So ist das also. So also ist das. Die Stille davor, die Stille danach. Geschehen statt Handlung. Der Augenblick, der andauert. Genauigkeit, ins Unbestimmte führend. Aufgehobenes, Aufgelesenes. Der Felsbrocken eines Brotkrümels, wenn ihn die Ameise schleppt. Leicht verständlich alles, aber schwer zugänglich. Mitunter, wenn schon ein schlichtes Komma eine Zeile zur Waage macht. Oder als ob zur Eloquenz eines jeden Gartens Rosenduft gehörte. Dementsprechend Ortsgebundenheit als Lokalbezug zur Welt. Und, Schlußverse in der Mitte versteckt, Vergangenheiten hinhaltend. Bis um einen herum Brennnesseln wachsen. Bis ein lichter Hallraum entsteht. Bis aus dem Gesehenen Gesehenes wird.

Mehr Informationen zu diesem Buch finden Sie auf der Internetseite des Verlages.

Walle Sayer, 1960 geboren in Bierlingen. Lyriker und Erzähler. Lebt mit seiner Familie in Horb-Dettingen. Walle Sayer erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen u.a. den Thaddäus-Troll-Preis, den Berthold-Auerbach-Preis, die Staufer-Medailler des Landes Baden-Württemberg oder den Ludwig-Uhland-Förderpreis. Bei Klöpfer & Meyer erschienen vom ihm, hoch gelobt, ein halbes Dutzend Bücher, zuletzt „Zusammenkunft. Ein Erzählgeflecht“ (2011).

Neu von Jürgen Lodemann

Fessenheim 
Lodemann MFebruar 2013, Klöpfer & Meyer

Verlagstext:

Ein aufwühlendes Szenario um den maroden Atomkraftmeiler Fessenheim als politische Wortmeldung eines streibaren Autors.
»Novelle« kommt von »Neuigkeit«: die ungeheure Neuigkeit dieser aufwühlenden und spannend aktuellen Novelle ist, dass sie am Beispiel Fessenheim demonstriert, mit welch raffiniertem Selbstbetrug auch Europa reale tödliche Gefahren ignoriert, verdrängt.
Es geht um den verfallenden Doppelmeiler Fessenheim am Rhein, um Frankreichs ältesten Atombrüter im Dreiländereck, knapp 25 Kilometer südwestlich von Freiburg, das seit 1971 im Windschatten dieses Skandals liegt. Es geht um einen vorgestellt explodierenden Brüter, es geht darum, wie mühsam gerade Männer zu einem Augenblick der Wahrheit zu bringen sind, es geht sehr konkret um eine Nacht mit einer Geologin und darum, wie die schöne alte Stadt Freiburg sich trotz allem noch retten könnte. »Fessenheim« und die »Endlager«-Gaukelei werden zur akuten »Doku-Fiktion«, zum politischen Alarm, zu einem Weckruf an alle …

Mehr auf der Internetseite von Klöpfer & Meyer.

Jürgen Lodemann, 1936 in Essen geboren. Hat in Freiburg Philosophie, Germanistik und Geographie studiert, samt Staatsexamen und Promotion. 1965 bis 1995 Literatur-Redakteur beim Südwestfunk in Baden-Baden, Dreharbeiten, Redaktion und Moderation der TV-Reihen »Literaturmagazin« und »Café Größenwahn«. Heute lebt er in Essen und Freiburg und hat Lehraufträge an Universitäten. 2007 veröffentlichte er bei Klöpfer & Meyer die Anthologie „Schwarzwaldgeschichten“, 2008 seinen Roman „Paradies, irisch“ und zuletzt, 2011, den Gesellschafts- und Politroman „Salamander“.

VS Baden-Württemberg