Urheberrecht – jetzt eingreifen und mitdiskutieren

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
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Eure Erfahrung ist gefragt! 
Derzeit werden in Brüssel die Weichen für die Reform für ein zukünftiges Urheberrecht gestellt. Die deutsche Piratin und Europaabgeordnete Julia Reda hat den Zug auf die Schiene gestellt, indem sie – als Berichterstatterin des Parlaments zum Urheberrecht – vor wenigen Tagen einen Entwurf für eine Entschließung des Parlaments vorgelegt hat.
Der Report erweckt den Eindruck, als liege der Schwerpunkt im Interessen der „Nutzer“ – denn aus dem Papier geht hervor, dass die Rechte von Urhebern durch eine Vielzahl neuer Ausnahmen und – teilweise sehr unkonkreter – Schranken begrenzt werden sollen, schweigt sich jedoch neben der Phrase, dass Urheber angemessen vergütet werden sollen, darüber aus, wie und von wem Urheberinnen und Urheber in Zukunft bezahlt werden sollen.                                                                             
In unserer Stellungnahme als ver.di haben wir kritisiert, dass die Interessen der Urheberinnen und Urheber in vielen Punkten außen vorgelassen wurden – und waren mit dieser Kritik offenbar nicht allein, denn nun geht Julia Reda aktiv auf die Kreativen zu und bittet um aktive Beteiligung und Meinung. Von Euch will sie wissen: „Wo würden ihre Prioritäten bei einem Update des Urheberrechts liegen?“ 

Auf ihrer Internetseite fordert sie Euch auf: „Lasst mich Eure Ihre Meinung wissen: Was ist Euch wichtig? Welche konkreten Probleme habt Ihr mit dem jetzigen Urheberrecht? Schreibt mir an julia.reda@ep.europa.eu Alle Mails werden selbstverständlich vertraulich behandelt!“
Bitte nehmt Euch die Zeit – und dies möglichst bald. Es geht um Eure Rechte, um Euer Einkommen!
Mit kollegialen Grüßen
Valentin
Valentin Döring
Bereich Medien / Urheberrecht
ver.di Bundesverwaltung
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Lyriker Wolfgang Rappsilber ist tot

Wolfgang Rappsilber, Lyriker und langjähriger Herausgeber der Literaturzeitschrift Exmpla (gegründet 1974 in Tübingen), ist am 25. Januar 2015 im Alter von 84 Jahren in einem Münchner Heim gestorben. Ein Nachruf von Widmar Puhl. 

Wir erfuhren es mit Verspätung und per Todesanzeige von Ursula Jetter, der jetzigen Herausgeberin der Lizteraturzeitschrift EXEMPLA:

Wolfgang Rappsilber, Lyriker und langjähriger Herausgeber der Literaturzeitschrift EXEMPLA (gegründet 1974 in Tübingen), ist am 25. Januar 2015 im Alter von 84 Jahren in einer Reha-Klinik am Chiemsee gestorben. Er hatte schon seit eingen Jahren in München gelebt und den meisten seiner alten Freunde und Bekannten auch keine Adresse hinterlassen, deshalb verlor ich den Kontakt zu ihm. Dabei war der Grund seines Umzugs eine neue Liebe, und das spricht eigentlch gegen Depressionen. Nur starb diese Lebensgefährtin vor einem Jahr, und dieser Schlag zog ihn nur umso tiefer wieder ins schwarze Loch dieser Krankheit. Hinzu kamen ein Aneurysma und Probleme mit Herz, Lunge und Darm. 

Wolfgang Rappsilber starb an den Folgen eines Sturzes am 19. Dezember, bei dem er sich das Hüftgelenk brach. Er war bis zuletzt auf seine Unabhängigkeit und Selbständigkeit bedacht und lebte allein in der Münchner Wohnung, doch seine letzten Tage waren von großer Einsamkeit und nachlassender geistiger Präsenz überschattet. Er war vielen von uns älteren Autoren in Baden-Württemberg ein lieber, treuer, ständig rauchender, engagierter, wenn auch nicht immer einfacher Weggefährte. Zuletzt hatte er fast keine Kontakte mehr außer einer Putzhilfe und einer Betreuerin. Er litt unter seiner Armut und dem Fehlen adäquater Gesprächsspartner. Sogar das Geld fürs geliebte Kaffeehaus fehlte ihm zuletzt – und die Fähigkeit, Gedichte zu schreiben.
Fast alle Autoren aus Baden-Württemberg und etliche darüber hinaus brauchen bloß in ihren Bücherschrank zu schauen (ins Fach mit den Belegexemplaren eigener Publikationen), um seine Bedeutung zu ahnen: die Bedeutung eines Mannes, der 1930 in Frankfurt geboren, in Tübingen als „ewiger Student“ der Fächer Germanistik und Philosophie hängen geblieben und als Verleger wirtschaftlich gescheitert, aber als Dichter geachtet und als Exempla-Macher geradezu eine Institution. Die einzige dieser Art in Baden-Württemberg, im Land der Dichter und Denker, wo man die Dichter und Denker heute gern der Sozialhilfe überlässt, wenn sie nicht Mainstream sind. Als Poet, als Autor drei Lyrikbände und vieler verstreut publizierter Einzelgedichte, hätte er weitaus mehr Leser verdient und ist zu Unrecht vergessen.

Vor vielen Jahren (zum 25. Bestehen der Exempla, also 1999) habe ich ein Feature über ihn und seine Arbeit bei SWR2 Wissen veröffentlicht. So ähnlich wie eine Würdigung liest sich allerdings in der Jubiläumsausgabe der EXEMPLA Literaturzeitschrift aus dem Jahr 2014 (Seite 20) ein Auszug daraus über die Gründungs-Situation der Zeitschrift, die Wolfgangs Lebenswerk war. Die Zeitschrift entstand in einer unruhigen Zeit extremen Bedarfs für Poesie und Diskurs. Heute wird dieser Diskurs von vielen ablegehnt, aber politisch wie auch sonst bleibt es mehr als zweifelhaft, ob man so eine Zeitschrift durch Facebook oder elitäre geförderte Zirkel wie den „Irseer Pegasus“ jemals wird ersetzen können. Eines seiner Gedichte von 1999 möchte ich zitieren, weil es exeplarisch zeigt, wie luzide, aktuell, politisch und durchdacht seine Poesie war:

In den Maschinenzentren
Beschließen Stromstöße Bildungspläne
Kultur wird lieferbar
Dein Schlaf dir zugeteilt
Dein Koitus vorgeplant
Deine Leistung gemessen
Dein Wert bestimmt
Dein Tod vorausberechnet
Nach aufgestellten Kurvendiagrammen
Die Zukunft hat schon begonnen
Und morgen
Werden die Kistenbretter vernagelt sein
Über deinen Hoffnungen

– Was ich für eine offene Frage hate, so lange sich Kollegen an Wolfgang Rappsilber erinnern. Das Drama seiner letzten Jahre war wohl, dass er für eine neue Liebe seinen ganzen Freundes- und Bekanntenkreis im Raum Tübingen-Stuttgart aufgab. Hier hätte es ihm nicht an anregenden Gesprächen gefehlt – und wohl auch nicht an freundlichen Kollegen, die mal die Rechnung im Kaffeehaus übernehmen. Wolfgang war ein Intellektueller der aussterbenden Art – brillant und warmherzig, fernab des Mainstreams, aber konsequent und immer einer jener anregenden Gesprächspartner, die ihm zuletzt so sehr fehlten.

Krimi-Stipendium 2015 – jetzt bewerben

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Ab sofort können sich Krimiautorinnen um das diesjährige
Arbeitsstipendium der Mörderischen Schwestern e. V. bewerben
Mit einer Dotierung von 1.500 € schreibt Europas mitgliederstärkster Frauenverband für Krimiautorinnen erneut sein Arbeitsstipendium aus. Das Stipendium richtet sich an Frauen. Bewerben können sich alle Autorinnen, die in deutscher Sprache schreiben, ohne Alters-, Wohnort- oder sonstige Beschränkung. Unterstützt werden Projektarbeiten, die einen Kriminalroman oder die Sammlung eigener Krimikurzgeschichten (keine Kinderkrimis) zum Ziel haben.
Die Mörderischen Schwestern möchten den Stipendien mit Alter- und Wohnortbeschränkungen dieses entgegensetzen, das es älteren Schriftstellerinnen und solchen mit Familie leichter machen soll, an eine Förderung zu kommen. 
Im vergangenen Jahr wurde das Arbeitsstipendium der Mörderischen Schwestern  erstmals an Dr. Anke Laufer vergeben. Als Siegerin überzeugte sie unter über einhundert Einsendungen mit ihrem Projekt einer literarischen Kurzkrimisammlung, die sie dank des Stipendiums beenden und verlegen lassen konnte. 
Die Bewerbungsfrist endet am 14. März 2015. Das Formular zur Bewerbung kann unter stipendium@moerderische-schwestern.eu angefordert werden. 
Die Gewinnerin wird am 15. Juni 2015 bekanntgegeben. 
Weitere Informationen finden Sie unter www.moerderische-schwestern.eu
Für Presseanfragen (Bild/Interview/weitergehende Informationen) kontaktieren Sie bitte: Anja Marschall, praesidium@moerderische-schwestern.eu oder 04829 – 90 11 04

Gedanken zum Bundeskongress des VS

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Der Kongress der Echolosen

Der Schriftstellerkongress 2015 hielt nicht, was sein Name verspricht. Das sollte sich ändern.
Von Marc Bensch
Der VS hat eine neue Bundesvorsitzende. Das ist eine gute Nachricht. Nicht weil Imre Török ein schlechter Vorgänger gewesen wäre – an seinem riesigen Engagement und seinen Errungenschaften in den vergangenen zehn Jahren gibt es keinen Zweifel. Aber weil Eva Leipprand in ihrer Antrittsrede klar gemacht hat, dass Strukturdebatten ihr fern liegen, dass sie eine Frau für Inhalte ist.

Mit Strukturdebatten haben sich der VS und seine Mitglieder in den vergangenen vier Jahren intensiv aufgehalten, haben sich an ihnen ge- und zerrieben. Den Beschluss der Delegierten des Schriftstellerkongresses 2011, die Zusammenarbeit mit ver.di neu zu verhandeln, konnte der alte Vorstand nicht umsetzen. Das ist ärgerlich, in mehrfacher Hinsicht. 
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Der Status quo ist unbefriedigend. Und die Art und Weise, wie der alte Bundesvorstand gemeinsam mit den Landesvorsitzenden den Beschluss des höchsten VS-Gremiums ausgehebelt hat, war formal unsauber. Dafür gab es berechtigten Unmut. Die Aussprache zeigte aber auch, dass es auf die Frage, wie der VS mit oder ohne ver.di weitermachen kann und soll, keine leichte Antwort gibt – und erst recht keine einvernehmliche.  
Weil demnach vorerst alles im Wesentlichen beim Alten bleibt, ist es nun Zeit für andere Fragen, Zeit für äußere Debatten statt für innere. Wo ist sie denn, die laute, kräftige, selbstbewusste Stimme der vereinten deutschen Schriftsteller, wenn es um die zukunftsweisenden gesamtgesellschaftlichen Fragen geht? Warum hört man sie nicht?
Der Begriff Schriftstellerkongress für jenes allvierjährliche Zusammentreffen verspricht mehr als er hält. Die VS-Geschäftsordnung sieht begleitend zum Kongress literatur- und kulturpolitische Foren vor.  Anno 2015 diskutierte  man mit Ulrich Janßen aus dem Vorstand der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union sowie mit Aiman A. Mazyek, dem Vorstandsvorsitzenden des Zentralrats der Muslime, über Charlie Hebdo und die Folgen.
Summa summarum war das unergiebig und blieb ohne Echo. Ist es aber nicht eine der größten Herausforderungen und Freuden des Schriftstellers, ein Echo auszulösen? Indem er anstößt und nicht nachplappert, indem er thematisiert, was aus dem Fokus gerückt ist oder womöglich noch nie im Fokus war, dort aber dringend hingehöre.
Eva Leipprand sprach in ihrer Rede über die Wirksamkeit der Literatur und derer, die sie erschaffen. Sie sprach über den gefühlten Widerspruch von schriftstellerischem Einzelgängertum und gewerkschaftlicher Arbeit. Wo, wenn nicht auf einem Schriftstellerkongress, bestünde die große Chance, massiert an die Öffentlichkeit zu treten, der internen Pflicht in Form von Anträgen und Wahlen eine nach außen getragene Kür beizumischen?

Der Schriftsteller habe das Recht, die Welt in Worte zu fassen, und die Verpflichtung, den Blick aufs große Ganze zu richten, sagte Eva Leipprand. Für ihre um Inhalte bemühte Arbeit kann man der neuen Bundesvorsitzenden nur viel Kraft und Erfolg wünschen.       

Bundes-VS hat neuen Vorstand

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Eva Leipprand aus Bayern löst nach zehn Jahren Imre Török ab, der dem Vorstand aber noch als Fachmann für Urheberrecht angehört. 


For den Bereich Buchemessen und Veranstaltungen wurde Regine Möbius erneut in den Vorstand gewählt, für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit kommt unser baden-württembergisches Mitglied, Gabriele Loges, neu in den Bundesvorstand, und Leonie Viola Thöne kümmert sich um die Mitglieder. 

Eine ausführlicherer Bericht vom Schriftstellerkongress in Berlin folgt in den nächsten Tagen.

Bild unten v.l: Eva, Gabriele, Imre, Regine und Leonie.


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Imre
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Gabriele u. Leonie

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Aalen vergibt Schubart-Literaturpreis

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Quelle: Wikipedia

Die in Berlin lebende Schriftstellerin Katja Petrowskaja erhält den Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen.

Petrowskaja wird für ihre Erzählung «Vielleicht Esther» mit dem mit 15.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Der Preis wird am 15. März vergeben. Die in Kiew geborene Petrowskaja lebt seit 1999 in Berlin und arbeitet als Journalistin für russische und deutsche Print- und Netzmedien.

In Vielleicht Esther begibt sie sich auf leidvolle Such- und Erinnerungsfahrt zu den Lebens- und Sterbensorten ihrer über Osteuropa verzweigten jüdischen Familie. In der Jury-Würdigung heißt es: „Mit abgründigem Humor pflückt Petrowskaja bitter-süße Geschichten von ihrem Familienbaum und schreibt sie ins deutsche Stammbuch“,

Für ihr literarisches Debüt Wir haben Raketen geangelt erhält die 1974 in Hamburg geborene Karen Köhler den mit 5.000 Euro dotierten Schubart-Literaturförderpreis. Die neun Geschichten beschrieben Empfindungen in extremster Form und handelten vom Unterwegssein zwischen Diesseits und Jenseits.

Der Schubart-Literaturpreis wird seit 1956 in zweijährigem Turnus verliehen, um herausragende literarische Leistungen in der Tradition
des freiheitlichen und aufklärerischen Denkens von Christian
Friedrich Daniel Schubart (1739-1791) zu würdigen. Schubart wuchs als
Sohn eines Pfarrvikars und Lehrers in Aalen auf.

Marcel Beyer bekommt Bremer Literaturpreis

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 Quelle: Wikipedia

Der aus Baden-Württemberg stammende Schriftsteller bekommt den mit 20.000 Euro dotieren Preis für seinen Gedichtband Graphit. Der 49-Jährige hat ihn heute bei einer Feierstunde im Bremer Rathaus überreicht bekommen.

Bergündung der Jury: Das Werk biete eine große Reise durch die Natur, nahe und ferne Welten, Entdeckungen und Verluste. Das Buch sei eine von Rhythmusgefühl geprägte Erkundung innerer und äußerer Landschaften der Geschichte.
Der in Tailfingen geborene Beyer wuchs in Norddeutschland auf und lebt in Dresden. Die Autorin Nadja Küchenmeister erhielt den mit 6000 Euro dotierten Förderpreis für ihren Gedichtband Unter dem Wacholder. Die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung Literaturpreis seit 1954. Er zählt nach Angaben der Stiftung zu den ältesten und bedeutendsten deutschsprachigen Literaturpreise. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Elfriede Jelinek, Peter Handke Siegfried Lenz, Friederike Mayröcker und Alexander Kluge.

Wir lassen uns nicht aufhetzen

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in Aufrufen, Presseerklärungen, offenen Briefen und Unterschriften bringen wir unsere Empörung zum Ausdruck. Dem frevlerischen Plan von Mördern und Terroristen, Hass zu schüren, und die Gesellschaft zu spalten, müssen wir kraftvoll und geschlossen entgegentreten. Ebenso dem Versuch, diese grausamen Taten nun als Bestätigung von Ressentiments etwa gegenüber Flüchtlingen oder gegenüber dem Islam zu missbrauchen.
Der Deutsche Kulturrat hat in seiner Presseerklärung: „Arznei gegen die Pegida: Aufklärung!“ auf sein Buch Islam ∙ Kultur ∙ Politik“ hingewiesen, das eine wichtige Informationsquelle ist. Der Deutsche Kulturrat stellt es deshalb kostenlos im Internet zum Lesen bereit. (siehe die an Euch weitergeleitete Pressemitteilung)
Herzlich grüßt Euch
Regine Möbius
Bundesbeauftragte für Kunst und Kultur der ver.di
Stellv. VS-Bundesvorsitzende
regine.moebius@t-online.de

Wir trauern um Christoph Lippelt

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Das Medizinische und das Literarische sind bei Christoph Lippelt ein schöpferisches Zweckbündnis eingegangen. Damit war er in bester Gesellschaft; Tschechow war Arzt, Döblin war Arzt, Schnitzler ebenso. Der Hautarzt, Christoph Lippelt, hat als Mediziner hinter der Oberfläche jeweils das krank machende Symptom erkannt, und so hat auch der Autor Lippelt mit scharfem Blick die Oberfläche der Wirklichkeit durchdrungen und gesellschaftliche Fieberherde erkannt. Darüber hat er als Prosaist in einer metaphernreichen, saftigen und üppigen Sprache geschrieben, als der sorgfältige und genaue Menschenbeobachgter, der er war. In seiner Lyrik wandte er sich immer wieder der Natur und den naturhaften Erscheinungen zu und fasste sie in oft einprägsame lyrische Bilder.

Dr. Christoph Lippelt, 1938 in Braunschweig geboren, lebte seit 1955 in Stuttgart. Er war Oberarzt in einer Hautklinik und 1984 bis 1999 niedergelassener Hautarzt. Lippelt, der vor allem Gedichte schrieb, wurde 1983 mit dem Literaturpreis der Bundesärztekammer und 1986 mit dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Stuttgart ausgezeichnet. Er starb heute in Stuttgart nach kurzer schwerer Krankheit.

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Christoph Lippelt, Schrifsstellerhaus 2014 nach
der Lesung aus „Halb versunkender Hund“ 

Christoph Lippelt hat zahlreiche Bücher, Betrachtungen und Erzählungen veröffentlicht, darunter den Roman Engelsbühl (2008), die Gedichtbände Vogelwind und Flammenzungen (2006), „La Fornarina, die Bäckerin (2003, dt.-italienisch), Grenzenlose Räume“ (2003, dt.-polnisch) sowie den bibliophilen Gedichtzyklus Hölder Adieu. Diotimas Briefe“(2010) odrer den Gedichtband Wege des Lichtsammlers (2010). Zuletzt erschienen: Ein halb versunkener Hund(2014)

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VS Baden-Württemberg